Eine strahlende Herbstsonne empfing den Pfarrverband bei der diesjährigen Bergmesse am 15. August an der Lagler-Alm.
Entsprechend groß war der Zulauf, nicht nur aus Prutting, dessen Pfarrgemeinderat diesen besonderen Gottesdienst traditionell organisiert, sondern auch aus Schwabering, Vogtareuth und Zaisering, unerwartet verstärkt durch interessierte Weidegäste vor Ort.
Das Evangelium drehte sich im Vorfeld des Gleichnisses vom verlorenen Sohn um ein rechtes Papst-Franziskus-Thema, das uns oft gegen den Strich geht: darum, dass Gott den Verlorenen nachgeht und sie dort sucht, wo sie hingefallen sind (Lk 15,1–10). Wir dagegen sagen „Ein Haus verliert nichts“ und meinen damit, es sei nicht der Mühe wert, die eine verlorene Drachme zu suchen; und speziell dass „im Himmel mehr Freude herrschen [wird] über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben“, finden wir ausgesprochen unfair. Wir stellen uns dabei immer als diejenigen vor, die suchen müssten, nie als die Verlorenen, stets als diejenigen die eh halbwegs gerecht sind, und kaum als umkehrbedürftig. Wenn ich auf den Boden falle, dann bin ich aber froh, wenn nach mir gesucht wird (auch wenn Gottes Haus wirklich nichts verliert).
Vor dem Bilderbuchalpenpanorama war es freilich schwer, sich diesen Aspekt recht zu Herzen zu nehmen. Viel leichter war ein anderer: nämlich dankbar zu sein – umso mehr, als ein Seitenblick in andere Gegenden (ob das Amazonas-Gebiet oder auf den Welthungerindex) zeigt, wie sehr wir glücklich sein müssten. Viele empfinden auch diese späten warmen Tage deutlich als geschenkte Tage.
Unter den Klängen der Stephanskirchener Blasmusik, die den Gottesdienst wunderbar musikalisch begleitet hatte, ging es anschließend zu Würschteln und Bier in den gesellig-bewirtschafteteten Teil des Sonntags.
Florian Eichberger
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