Mit einem flotten Eselstrab spielten die Jungbläser unter der Leitung von Hans Forstner die Liturgie des Palmsonntags ein, die von vielen großen und kleinen Gläubigen mit erwartungsvoll gebundenen Palmbuschen empfangen wurde.
Die Eiche am Vogtareuther Pfarrheim selbst hatte bereits Zweige und Früchte gestreut. Wir hätten ihr jeden Tropfen Regen gegönnt, waren aber doch froh, dass es trocken blieb, während der Kirchenchor den König voll Sanftmut begrüßte, das Evangelium die Eselin losband, Diakon Eugen Peter die Palmbuschen segnete und die ganze Gemeinde dem Kreuz in die Kirche folgte. Dort schlägt das Hosanna des Einzugs plötzlich um, und es beginnt die Karwoche, mit Schmähungen, Erniedrigung und der Passionsgeschichte vom Leiden und Sterben Jesu.
Nach dem Schlusssegen warteten vor der Kirche bereits die Landjugend und die Frauengemeinschaft, diese mit gesegneten Palmbuschen, jene mit Osterkerzen, beide mit ausnehmend schönen Exemplaren; im Nahkampf um die besten Stücke gab es aber nur leichte Abschürfungen und keine ernsthaft Verletzten.
Die Gemeinschaft katholischer Frauen bedankt sich bei den Spendern der Palmzweige, bei den Helfern und natürlich auch bei allen Abnehmern der Palmbuschen. Vergelt’s Gott! Der Erlös von 312,40 Euro wird wie jedes Jahr für soziale Zwecke verwendet.
Die einen schleppten ihre Beute direkt nach Hause, erfreulich viele zogen aber noch mit zum Fastensuppenessen, das die Frauengemeinschaft mit Unterstützung von Ministranten und Pfarrgemeinderat im Pfarrheim vorbereitet hatte. Die geschmückten Tische hatten uns Anna und Bernhard Mayerhofer von ihrem Hochzeitsempfang überlassen – vielen Dank dafür! Die Topfwahl fiel dann keineswegs leicht: Zu Gemüsesuppe, Zucchinicremesuppe, Grießnockerlsuppe und Brühe ließ sich ein Einlagenangebot wählen, das von Leberspätzle und Bärlauchknödeln über Bärlauchpfannkuchen und Frittaten bis zu Kaspressknödeln reichte, sodass das bescheidene Fastenessen in ordentlicher Kombinatorik immerhin
4 + 4 * 5 * 4 : 2! + 4 * 5 * 4 * 3 : 3! + 4 * 5 * 4 * 3 * 2 : 4! + 4 = 128
Möglichkeiten bot, Schnittlauch und Bärlauch oder beides obendrüber gar nicht mitgezählt – diese Bonus-Variationen könnt ihr euch ja selber leicht ausrechnen. Die Spenden in Höhe von 290 Euro werden zur Unterstützung an die Priener Tafel weitergegeben, um armutsbetroffenen Menschen zu helfen.
Dazu noch ein zweiter Rechenhinweis: Die hungrigen Herren, die den Mangel an Gulasch- und Schweinsbratensuppe monierten, haben natürlich vollkommen recht. Die Sonntage der Fastenzeit, also von Sonnenuntergang am Samstag bis zum Sonnenuntergang am Sonntag, sind keine Fasttage. Sondern Festtage. Denn am Sonntag feiern wir Auferstehung, jeder Sonntag ist ein kleines Ostern. Wir kommen aber trotzdem auf 40 Fasttage (nach dem Muster von Jesu Versuchung in der Wüste; Mt 4,2, Mk 1,13, Lk 4,2). Von Ostersonntag rechnen wir nämlich 46 Tage zurück, und dieser Tag wird dann der Aschermittwoch. 46 Tage minus sechs Sonntage macht 40 Fasttage.
Florian Eichberger, Irmi Sewald
mit Dank an Jan Block
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