Derzeit ist das Feuerwehrhaus von Baustellen umgeben wie von Burggräben. Vielleicht war das ein Grund dafür, dass am 16. November nicht allzu viele Gemeindemitglieder zur Pfarrversammlung kamen. Es waren jedenfalls nicht die einzigen Baustellen dieses Abends.
Weil Brigitte Neugebauer derzeit krank ist, vertrat Sonja Brindl die Vorsitzende und eröffnete die Veranstaltung. Als Erster an der Reihe war Hubert Sewald, der wieder eine Diashow mit Impressionen des auslaufenden Kirchenjahrs zusammengestellt hatte, darunter auch das Drohnenvideo von Straßkirchen und interessante Einblicke hinter die Kulissen, etwa vom Aufbau des Heiligen Grabes in St. Emmeram. In Anschluss berichtete Georg Görgmayr von der größten Baustelle der Pfarrei: vom alten Pfarrstall bzw. neuen Pfarrheim. Hier ist nun „doch ein Ende absehbar.“ Die Baureinigung ist für den 11. Dezember vorgesehen; bis dahin werden im Inneren noch Schränke, Küche etc. montiert. Das Thema Eigenleistung konnte Georg Görgmayr sogar noch mit einem dankbaren Gedenken verbinden, denn der vor über einem Jahr verstorbene Franz Bock ist „immer noch mit dem Stundenzettel in Führung“.
Nachdem am Kirchenchor heuer keine Ehrungen vorzunehmen waren, hatte Sonja Brindl Gelegenheit, ein Paar herauszubitten, das lange schon, oft im Hintergrund, in der Pfarrgemeinde Gutes wirkt: Hedwig Grella als (Ko-)Leiterin des Kinderchors und Harald Grella als Gründer und Vorsitzenden des Orgelbauvereins. Beide wurden mit Dorfladenpräsenten und einem herzlichen Dank bedacht, dem sich Pfarrer Guido Seidenberger gerne anschloss.
Aus den Kirchenverwaltungen berichtete zuerst Sepp Liegl von St. Georg: Der größte Teil der Friedhofsmauer ist nun in ansehnlichen Stand versetzt, ebenso (mit ausdrücklichem Dank an Anton Gsinn) die Turmtreppe, außerdem waren Arbeiten an der Glocke notwendig. Auch ist die von St. Emmeram übernommene Lautsprecheranlage nun in Betrieb. An weiteren Arbeiten stehen u.a. die Sakristei und der Wassertrog auf dem Kirchhof auf dem Plan. Wie üblich wird die Filialkirche den größten Teil dieser Baustellen in Eigenleistung bewältigen.
Bei St. Emmeram war der organisatorische Umbau der Hauptpunkt: Der Pfarrverband hat sich nun einen Verwaltungs- und Haushaltsverbund gegeben; die Stelle ist weiterhin ausgeschrieben, und zwar, damit sich genügend Stunden ergeben, zusammen mit dem Pfarrverband Stephanskirchen. Weitere Punkte waren die Heizkosten der Kirche (3780 Euro waren es 2016) und das historische Vogtareuther Kripperl, das seit 1977 im Diözesanmuseum Freising eingelagert war und jetzt zurückgekehrt ist. Einige Bauten und Figuren waren an diesem Abend auch zu sehen, und Sepp Klaffl zitierte ein Freisinger Schreiben aus dem Archiv, das aussprach, was mit eigenen Augen zu sehen war: Die Figuren stammen von zwei verschieden großen Krippen und sind teilweise nachträglich angepasst, meist auch neu gewandet, vielfach sind die Wachsköpfe beschädigt, und es fehlen die Hauptfiguren. Hier steht also noch viel Arbeit an; am vernünftigsten wäre wohl eine feste Gruppe, die das in die Hand nimmt – ähnlich wie das Kripperlbauteam in Prutting. In Freising lagern übrigens aus Vogtareuth weitere Leihgaben: ein Fatschenkind, Prozessionsfiguren und Votivmedaillenketten. Unter den zahlreichen Danksagungen, die Sepp Klaffl aussprach, seien hier nur die an Georg Görgmayr für seine unermüdliche Arbeit an der Pfarrstallbaustelle und an Christine Bernhard für die unkomplizierte Übernahme des Mesneramts genannt. Und an das Altmesnerehepaar Elisabeth und Emmeran Seehuber, die immer noch zur Stelle sind, wenn es nottut.
Agnes Gögerl machte für die Gemeinschaft katholischer Frauen auf die anstehenden Adventstermine zum Kranzbinden (29. und 30. November) aufmerksam sowie auf Segnung und Basar am 2. Dezember; sie gab außerdem einen Ausblick auf die weiteren Vorhaben bis zur Jahreshauptversammlung 2018. Für die KLJB erinnerte Franziska Sewald an den Nikolausdienst (Zettel hierfür liegen wie immer beim Bäcker aus), den Taizé-Abend am 22. Dezember in Straßkirchen und an die Aktion Rumpelkammer; auch hier steht 2018 eine Jahreshauptversammlung an (mit Neuwahlen). Harald Grella berichtete vom Sammelstand des Orgelbauvereins: Mit beachtlichen 51.500 Euro kann der Verein derzeit den notwendigen Orgelneubau in St. Emmeram unterstützen. Hier stehen zwei Termine in rascher Folge an: das Adventskonzert am 16. Dezember und die Präsenz auf der Stadlweihnacht des Bauernverbands am 17. Dezember. Daran knüpfte Martina Schmidmaier an und warb noch einmal für das offene Chorprojekt Adventssingen: An drei Montagabenden werden drei neue Lieder für das Adventskonzert eingeprobt – eine gute, unverbindliche Gelegenheit für alle Neugierigen, die sich versuchsweise einmal im Chor ausprobieren möchten. Und Sepp Liegl hakte noch einmal mit der Vogtareuth-hilft-Aktion am 9. Dezember ein.
Weil am 25. Februar 2018 Pfarrgemeinderatswahlen anstehen, erklärte Hubert Sewald rasch den Ablauf, wie er diesmal vorgesehen ist. Die wichtigste Änderung: Es wird diesmal eine allgemeine Briefwahl geben. Es bekommen also alle den Wahlzettel samt Briefumschlag. Freilich darf man seine Stimme am Wahltag auch im Pfarrhaus abgeben. Gewählt werden wieder acht PGR-Mitglieder für vier Jahre. Gewählt werden kann, wer das 16. Lebensjahr vollendet hat und katholischer Christ ist – man möge bei den Vorschlägen also bedenken, dass Jüngere durchaus geeignet und gewollt sind. Wählen kann, wer das 14. Lebensjahr vollendet hat und katholischer Christ ist. Auch das, so Sewald, sei eine gute Gelegenheit die Jugend im eigenen Haushalt zur wohl ersten großen Wahl anzuhalten.
Ein Punkt, der momentan den ganzen Pfarrverband umtreibt, ist die Seelsorgesituation, die Pfarrer Guido Seidenberger darlegte: Außer ihm haben wir derzeit nurmehr Gemeindereferentin Katharina Hauer und Diakon Hans Mair (der sich, trotz Zivilruhestand, „ganz vui neihängt“), eine Nachfolge für Pfarrvikar Konrad Roider ist derzeit nicht in Sicht – was natürlich heißt, dass es bei den Gottesdiensten und auch sonst eng wird. Zum Beispiel wird man damit rechnen müssen, dass Werktagsmessen entfallen, wenn für denselben Tag ein Requiem angesetzt ist. Das Pfarrbüro bemüht sich zwar stets um Aushilfen, aber das klappt nicht immer. Damit zusammen hängt auch die neue Möglichkeit von Intentionen an den Sonntagsmessen. Ein Sonntagsgottesdienst im Pfarrverband bleibt dabei aber stets frei für die allgemeinen Anliegen. Insofern ist wenigstens gut, wenn Seidenberger die Verwaltungsaufgaben delegieren kann und auf diese Weise „Zeit frei für die Seelsorge“ wird.
Eine Anmerkung gab es dazu aus dem Publikum: Die Leiterinnen und Leiter von Wort-Gottes-Feiern haben wir ja auch noch, sagte Harald Grella, und sollten froh drum sein. Dem stimmte Guido Seidenberger unbedingt bei. Wichtig in diesem Zusammenhang ist außerdem das diözesane Konzept „Pastoral planen und gestalten“ – es ist nicht leicht zu erklären, aber im eigentlichen Sinne wohl so etwas wie Exerzitien für Gemeinden in sieben Etappen: Was wollen wir? Was brauchen wir? Was ist uns wichtig? Auf diesem Weg sind wir allerdings erst am Anfang. An Terminen wäre noch die Kindermette zu nennen (ein Aufruf für Teilnahmelustige liegt bereits aus), außerdem die Firmung am 17. März und die Erstkommunion am 6. Mai.
Im anschließenden Frageteil ging es unter darum, dass Straßkirchen keine Wort-Gottes-Feiern hat (was durchaus möglich wäre), um die 16-Uhr-Vorabendmessen (werden beibehalten) und um die Moosweg-Beleuchtung in der Winterzeit. Mit Dank und dem Schlusssegen beendete Pfarrer Guido Seidenberger danach die Versammlung.
Florian Eichberger
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