Ein Mariensingen aus lauter Frauenstimmen ließ in Vogtareuth den Erntedank-Sonntag ausklingen und war zugleich der musikalische Start in den Marienmonat Oktober.
Die jungen Blech-Blas-Buam (Christoph Hofstetter, Seppi Liegl, Georg Rinser und Hubi Sewald) eröffneten das Konzert vom Hochaltar her mit einem Joseph-Haydn-Divertimento. Zusammen mit der abschließenden Bläserweise aus der Feder von Martina Schmidmaier war dies der glänzende Fanfarenrahmen um die Gesangs-, Harfen- und Geigenstücke des Programms, das gleich noch weiteres Vogtareuther Eigengut zu Gehör brachte: Schmidmaiers „Gegrüßt seist du, Maria“, das der Frauenchor gut eingestimmt und sprungsicher unter der Leitung der Komponistin sang. Nur die Chorbegleitung sollte im Verlauf des Abends wechseln; zuerst war es die Hausorganistin Elisabeth Asböck, die auch noch mit zwei Solo-Stücken zur Harfe griff, dann Theresia Sontheimer zu „The Rose“ (McBroom) am Klavier und zuletzt trugen die Sängerinnen a cappella, innig schön und gemessen das „Ave Maria, Ros’ ohn Dorn“ (14. Jh.) vor.
Auch Sepp Rumberger durfte freilich nicht fehlen; er griff als Klavierbegleitung der Violine in die Tasten. Denn Gertraud Fischbacher war nicht nur als Geigensolistin im Chorraum gekommen, sondern auch als Modheisen-Begleitung der Modheisen-Schwestern Agnes Bader und Irmgard Bauer, die sie beim „Güldenen Rosenkranz“ sogar noch stimmlich unterstützte. Zieht man außerdem die Begleitung durch Anna Bock und Martina Bader (Zither, Gitarre) in Betracht, so war die einstige Waldwegmusi in erwachsener Variante wieder beieinander. Das klingt sehr fein und darf ruhig öfter so sein.
Maria Weiß, Christine Gaßner und Marianne Kink traten, passend zum Ernteschmuck in St. Emmeram, in buten Herbstschürzen vors Publikum und zeigten sich auch sonst als Zierde des Konzerts, traumwandlerisch sicher und klangschön harmonierend, in „Maria, dir vertrauen wir all unsre Wege an“ ebenso wie bei „Sie tragt an goldnen Mantel“. Selbst Franz Xaver Engelharts „Wenn ich ein Glöcklein wär“ heiligen diese Stimmen neu und holen es, als wäre nichts dabei, aus dem Musikantenstadl zurück in die Kirche.
Dass dieser besondere Raum alle verbindet, machte der gemeinsame Schlussgesang von Beitragenden und Publikum noch einmal deutlich. Mit Leonard Cohens „Hallelujah“ entließ dann Elisabeth Asböck die sichtlich beeindruckte und entsprechend spendenfreudige Zuhörerschar. Der gesamte Erlös des von Christa Bader organisierten Mariensingens kommt dem Orgelneubau in St. Emmeram zugute.
Florian Eichberger
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