Die Gelegenheit ist gĂŒnstig und das heutige Evangelium (Mt 14,13â21) ein guter Anlass, um ein paar Sorgen zu zerstreuen.
Ich meine die Sorgen um unsere liebe Kirche. Die Sorge, weil es weniger Gottesdienste gibt. Weil die GlÀubigen weniger werden. Weil die Pfarrer noch weniger werden. Und die anderen geistlichen Berufe auch. Und dann ist auch noch Corona dazugekommen, also weniger Ostern, weniger Musik, weniger Pfingsten, weniger Fronleichnam, weniger Prozession, weniger Weihwasser.
Wie viel von alldem brauchen wir? Ich meine, dass wir heute gesagt bekommen: Gar nicht viel. Dazu jemanden, der den Lobpreis spricht. Und Leute, die nicht davonrennen.
Im Gottesdienst haben wir heute die bekannte Geschichte von der Speisung der FĂŒnftausend gehört: Jesus teilt fĂŒnf Brote und zwei Fische, er teilt sie und teilt sie aus. So wird aus den fĂŒnf Broten und zwei Fischen ĂberfĂŒlle, und âalle aĂen und wurden satt.â
Wir selbst hĂ€tten das wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, wir sind ja nicht blöd. Das sieht ja ein Blinder, dass fĂŒnf Brote und zwei Fische hintâ und vorn nicht langen. Da ist es gescheiter, wir gehen woandershin. Schnell, schnell!
Da nĂŒtzt dann das schönste Wunder nichts, wenn die Leute weglaufen. Jesus wundert sich vielleicht und sagt:
âSie brauchen nicht wegzugehen.â
Unsere liebe Kirche, nĂ€mlich wir, hat alles, was wir brauchen, damit wir satt werden: das Wort Gottes. Also teilâs aus und schau, ob es langt. Teilâs und gib es weiter, dann wirst du schon sehen, dass es nicht zu wenig ist. Du kannst es nehmen und staunen, auch wenn es dir einfach die Nachbarn geben, die neben dir im Gras sitzen. Dieses Wunder ist ziemlich leicht selbst zu erleben und ganz leicht selbst fortzusetzen.
Das können wir tun, auch wenn wir uns abgelegen vorkommen und das GefĂŒhl haben, dass es Abend wird, dass es schon spĂ€t ist. Setzen wir uns ins Gras. Teilen wir, was uns gegeben ist. Es wird das Beste sein.
Florian Eichberger
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