Am letzten Juni-Wochenende finden bayernweit wieder die Architektouren statt. Insgesamt 244 abgeschlossene Bauprojekte haben an diesem Tag für Besucher geöffnet und bieten Gelegenheit, mit den Architekten ins Gespräch zu kommen. Dazu gehört auch das Pfarrheim Vogtareuth.
Der Umbau des ehemaligen Pfarrstalls und die Erweiterung durch einen modernen Saalanbau war bereits die zweite Aufgabe der Rosenheimer/Münchener Architekten Krug-Grossmann. Zuvor hatten sie schon die Innensanierung von St. Emmeram übernommen, die 2010 abgeschlossen wurde.
Die Architektouren sind ein jährlicher nichtdotierter Preis der Bayerischen Architektenkammer, die an den Besichtigungstagen von einem unabhängigen Beirat ausgewählte Projekte präsentiert; zu gewinnen ist gewissermaßen die Teilnahme an der Leistungsschau. Dass das Pfarrheim St. Emmeram mit dabei ist, freut die vielen Eigenleistungshelfer und ganz Vogtareuth, das derzeit mit der Umsetzungsphase der Dorferneuerung bzw. offiziell Gemeindeentwicklung beginnt – zuerst in unmittelbarer Umgebung des Pfarrheims. Dann wird auch das noch ungeschlachte Gelände zwischen Kirche und Pfarrheim besser und schöner vermitteln.
Die Architektouren-Öffnungszeiten des Pfarrheims St. Emmeram in Vogtareuth:
29. Juni, 13–17 Uhr, Führung um 14 Uhr
30. Juni, 9–12 Uhr, Führung um 10 Uhr
Im Inneren wurden zuletzt noch Saal, Gruppenraum und Foyer mit Dimmern ausgestattet, was vor allem für besinnlichere Veranstaltungen gewünscht worden war – bislang hatten sich dann die Kerzen auf den Tischen kaum gegen das elektrische Licht durchsetzen können. Generell ist die Akzeptanz auch des anfangs kritisch beäugten Anbaus ausgesprochen hoch. Ein Online-Belegungsplan gibt den Pfarrgremien und anderen Interessenten die Möglichkeit, selbst Räume zu reservieren bzw. anzufragen. Mehrfach wurde das Pfarrheim schon für Trauerfeiern genutzt, und besonders erfreulich ist, dass in dem Bau nun sogar standesamtliche Trauungen stattfinden dürfen – eine schöne Gelegenheit, die gleichfalls schon wahrgenommen wurde. Wie schön die kommunizierenden Pole der Gesamtanlage funktionieren, wurde an dieser Stelle bereits gewürdigt. Gerade wenn man bei Dunkelheit am belebt-erleuchteten Saal vorübergeht, erscheint das als ein kaleidoskopisches Lichtspektakel. Allerdings sind dazu die Architektouren-Öffnungszeiten in dieser Jahreszeit leider zu früh angesetzt.
Florian Eichberger
PS: Als orts- und sachkundig kann man sich profilieren, wenn man brav vom ehemaligen Pfarrstall spricht. Ein Blick aufs Gewölbe wird Bauern und Baukundige gleichermaßen einsehen lassen, dass es sich kaum um einen alten Pfarrstadl handelt.
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