Du steigst aus dem Auto aus, gehst zum Friedhofstor der Straßkirchener Kirche. Vor dir liegt der Weg zum Kircheneingang. Er ist gesäumt von großen Gläsern mit Kerzen darin. Die Flammen flackern in der Dunkelheit und weisen dir den Pfad. Du trittst durch den Eingangsbogen, machst mit Weihwasser ein Kreuz auf Stirn, Mund und Brust.
Dein Blick schweift durch den Kirchenraum. Es erstreckt sich ein Meer aus Flammen. Sie züngeln aus vielen kleinen Gläsern. Manche von ihnen sind bunt bemalt, manche durchsichtig. Durch das Flackern entsteht eine warme Atmosphäre.
Du setzt dich auf eine Bank. Es haben viele den Weg nach Straßkirchen gefunden. Die Kirche ist fast voll. Nach einigen Minuten beginnt der Taizé-Abend der Vogtareuther Landjugend. Die Andacht wird von der Vorständin Verena Freiberger eröffnet, auch Diakon Eugen Peter spricht Begrüßungsworte. Vorne, vor dem Altar steht der Landjugendchor. Sie singen schöne Lieder; einstimmig, zweistimmig, manche auch im Kanon. Es werden verschiedene Geschichten, Gedichte und Gebete zum Thema „Geduld“ gelesen. Du hörst den Klängen und dem Gesprochenen aufmerksam zu und wirst immer ruhiger. Du vergisst alles, was sich außerhalb der Kirche abspielt. Du entfliehst für einige Minuten den Sorgen des Alltags.
Am Ende der Andacht stehst du auf und gehst Richtung Ausgang. Kurz bevor du nach draußen trittst, mit einem letzten Blick, fängst du noch einmal die warme, friedliche Stimmung des Lichtermeeres ein.
Im Freien hat die Landjugend eine Feuerschale entzündet. Punsch, Glühwein sowie Lebkuchen und Spekulatius stehen bereit. Du nimmst dir ein Heißgetränk und unterhältst dich noch mit Bekannten. Die Feuerschale wärmt dich.
Nach einiger Zeit beschließt du, nach Hause zu fahren. Du gehst den Lichterweg hinaus Richtung Friedhofstor, siehst noch einmal zurück und bist zufrieden mit der Gestaltung deines Abends.
Franziska Sewald
… und Du nimmst die gewonnene Ruhe einfach mit nach Hause, so dass es wahrlich ein gelungener Abend war! Wie jedes Mal, lässt sich noch ergänzen. Danke!