Admissio in Prutting: Vier Kandidaten zur Diakonenweihe zugelassen

Vier Weihekandidaten waren am Abend des 1. Juli in der Pruttinger Pfarrkirche MariĂ€ Himmelfahrt erschienen, um auf den Ruf von Weihbischof Wolfgang Bischof zu antworten: „Ich bin da.“

Bild: Frank Stegherr

Bevor Cyrille Barbot, Marcel Renneberg, Dr. Marc Stegherr und unser eigener Diakon zur Ausbildung Michael Leberle am 23. September in MĂŒnchen die Diakonenweihe erhalten, werden sie nĂ€mlich mit der sogenannten Admissio ĂŒberhaupt erst zur Weihe zugelassen und dabei vom Bischof gerufen. In diesem Fall, am Vorabend zum Peterspfennig-Sonntag in der Pfarrkirche MariĂ€ Himmelfahrt in Prutting, war es Weihbischof Wolfgang Bischof, den wir im Übrigen schmerzlich vermissen werden – er ist als Bischofsvikar von der Seelsorgsregion SĂŒd in die Seelsorgsregion Nord gewechselt. Gottesdienste mit ihm gehören nĂ€mlich immer zu den, wie sagt man gleich: entspannteren, ja freundlichen Exzellenzgottesdiensten.

Die Kandidaten, die mit Familie und Angehörigen nach Prutting gekommen waren, waren schließlich aufgeregt genug. Da ist die freihĂ€ndig-lupambulante Art, der doch noch einfĂ€llt, dass sie bald den Kandidatensegen ĂŒbersehen hĂ€tte, durchaus hilfreich, gleich als praktisches Vorbild: Fehler und VersĂ€umnisse frisch heraus aussprechen und das VersĂ€umte einfach nachholen. Und das protokollarisch vorschriftsmĂ€ĂŸige Latein gleich als eigener Dolmetsch ausdeutschen, damit es alle verstehen. Und wenn die eigenen KrĂ€fte auch geschwĂ€cht sind, dann doch nicht aufgeben, sondern das tun, was noch zu tun ist – so machte es nĂ€mlich der Kirchenchor, der wegen der Doppelbelastung durch das Schwaberinger Patrozinium nicht in voller Besetzung auflief, aber dem Gottesdienst gleichwohl einen wĂŒrdigen musikalischen Rahmen gab; und bei den Gotteslobnummern volle UnterstĂŒtzung aus dem Kirchenschiff bekam.

Es sind dies geradezu in der Liturgie vorgelebte Tugenden eines Diakonats, das sich aus seiner Menschheit an Menschen wendet – so wie wir es auch aus der, ebenfalls freien, Predigt heraushörten, die mit dem Tagesevangelium Mt 10,37–42 keine leichte Familienvorlage hatte („Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert“). Wolfgang Bischof machte klar, dass Diakone heute in keine leichten Zeiten entsendet werden, und ließ offen, ob es ĂŒberhaupt sein soll, dass die Kirche ihre Zeit prĂ€gt. Wichtig und gewisserweise im Vorteil sind jetzt Menschen, die aus der Lebenswelt kommen und diese Welt mit an den Altar nehmen; und die umgekehrt vom Altar zur Lebenswelt sprechen und als Seelsorger aus der Kirche in die Lebenswelt gehen. In einem guten Sinne prĂ€gen kann man nur die Welt, die man erreicht.

Wir beglĂŒckwĂŒnschen die Kandidaten zu diesem wichtigen Schritt auf ihrem Weg, freuen uns mit Pfarrer Guido Seidenberger, Diakon Eugen Peter und Gemeindereferentin Katharina Hauer, dass sie ihn in Prutting getan haben, und danken ihnen – der Applaus war ernst gemeint. (Dabei merken wir uns vor, dem Kirchenvolk kĂŒnftig bei geistlichen Großveranstaltungen Entwarnung zu geben: Es ist immer noch Platz. Wenn viele fĂŒrchten, dass es zu voll wird, bleibt es am Ende fast ein bisserl leer.) Und wir wĂŒnschen den Kandidaten fĂŒr die letzten Meter alles Gute, Geduld und Zuversicht. Die restlichen GlĂŒck- und SegenswĂŒnsche bringen wir dann am 23. September.

Florian Eichberger

Veröffentlicht in Glauben, Pfarrverband, Prutting.

2 Kommentare

  1. Lieber Herr Eichberger, herzlichen Dank fĂŒr Ihren erfrischenden Text, in dem Sie die Admissio, die Stimmung, den Geist und das Wesen so erfrischend und wunderbar schildern. Welch ein schöner Nachmittag am vergangenen Samstag! Von Herzen Dank an Pfarrer Guido Seidenberger, Diakon Eugen Peter und Gemeindereferentin Katharina Hauer, an die Minis, den Herrn Mesner, den „Rumpf“-Chor (man hat das nicht gehört!) fĂŒr die musikalische Ausgestaltung, und allen, die das ihrige dazu getan haben. Unsere GĂ€ste, auch die, die der Kirche eher fern stehen, waren, wie wir, sehr angetan von diesem Fest des Glaubens. Vergelt’s Gott, auf ein Wiedersehen hoffentlich am 23.9.23 um 9 Uhr in der MĂŒnchner Frauenkirche! Herzliche GrĂŒĂŸe, Marcel Renneberg

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