Zum 17. Sonntag im Jahreskreis

Himmelreich – wo, wie, was, wann?

In der Kurzfassung des Evangeliums vom 17. Sonntag im Jahreskreis (Mt 13,44–46) geht es um das Himmelreich.

Jesus gebraucht zwei anschauliche Beispiele, um uns den großartigen Wert des Himmelreiches klarzumachen. Jesus vergleicht das Himmelreich mit einem Schatz und mit einer wertvollen Perle, für die es sich lohnt, alles zu verkaufen. Wenn wir uns vorstellen, dass wir alles, was wir besitzen, verkaufen, um das Himmelreich zu besitzen, dann ist das schon gewaltig. Und alles verkaufen, heißt alles: angefangen von den kleinen Dingen wie Möbelstücken über das Fahrrad, möglicherweise Auto, Aktien, Schmuck bis hin zu Häusern und Grundstücken.

Warum bringt Jesus so starke Beispiele?

Er will uns die große Bedeutung des Himmelreiches nahebringen.

Doch was ist das Himmelreich?

Als ich mich mit den Jugendlichen der KLJB Vogtareuth zur Vorbereitung des Schulschlussgottesdienstes getroffen habe, wählten wir aus dem heutigen Evangelium das Thema Himmelreich. Und im Laufe der Vorbereitung fielen Worte wie „Geborgenheit“, „Liebe“, „Heimat“ und „Freiheit“. Diese Werte bringen sicherlich die Wirklichkeit des Himmelreiches gut zum Ausdruck. Doch wir merkten auch, dass das Himmelreich etwas ist, was gar nicht so leicht zu fassen ist.

Vielleicht lohnt es sich, wenn sich jede und jeder in Ruhe fragt:

  • Wo ist das Himmelreich?
  • Wie ist das Himmelreich?
  • Was braucht es für das Himmelreich?
  • Wann beginnt das Himmelreich?

Bevor Sie jetzt weiterlesen, möchte ich Sie ermutigen, diese Fragen zu beantworten; schriftlich oder mündlich, wie Sie mögen.

Ich will Ihnen gerne meine Antworten weitergeben:

  • Das Himmelreich ist überall dort, wo Jesus die Mitte unseres Lebens ist, wo die Liebe und die Wahrheit gelebt werden.
  • Im Himmelreich ist es einfach himmlisch, wir sind geborgen und geliebt. Wir können so sein, wie wir sind, und können mit ganzem Herzen lieben.
  • Im Himmelreich ist es vor allem wichtig, dass wir das neue Gebot Jesu leben: Liebt einander!
  • Das Himmelreich beginnt in diesem Moment. Jetzt können wir die Gegenwart Jesu wahrnehmen.

Sicherlich werden wir das Himmelreich in seiner Fülle erst im Paradies erleben. Und mit einem Augenzwinkern möchte ich hinzufügen, dass es gleichzeitig gut ist, wenn wir jetzt schon möglichst viele Momente des Himmelreiches erleben. Andernfalls werden wir uns im Paradies kaum heimisch fühlen.

Deshalb möchte ich Sie ermutigen, sich möglichst viele Momente des Himmelreiches zu gönnen bzw. sich diese zu suchen.

Eine geniale Möglichkeit dazu bietet die Pilgertüte des Pfarrgemeinderats in Schwabering. Dort finden Sie vielfältige Ideen, die dazu beitragen wollen, Momente des Himmels zu erleben, zum Beispiel in einer Kapelle, an einem See oder an einem Baum.

Hier finden Sie alle Informationen dazu sowie die entsprechenden Vorlagen (Erklärung und einzelne Stationen) zum Herunterladen: „Pligertüte – mach dich auf den Weg!

Natürlich können Sie gerne die Informationen mit dem Link an Freunde, Bekannte, Verwandte usw. weitergeben. So kann sich das Himmelreich weiter ausbreiten.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von ganzem Herzen viele Momente des Himmelreiches, in denen Sie die Gegenwart Jesu erfahren können.

Segensreiche Grüße sendet Ihnen im Namen des Seelsorgeteams

Michael Leberle,
Diakon in Ausbildung

Veröffentlicht in Glauben, KLJB VOG, Schwabering.

Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für die Impulse.

    Ich möchte noch was dazulegen.

    Ich bin Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Dillingen.
    Bei der Feier der Erstkommunion fragte ich in der Predigt: Wann beginnt das ewige Leben?
    Stille in der vollen Kirche.
    Ich bat ein Kommunionkind, die Frage nochmals laut zu rufen.
    Eine helle Stimme hörten alle: Wann beginnt das ewige Leben?
    Wieder Stille, bis eine Frauenstimme mitten aus der Kirche laut rief: Jetzt!
    Da musste ich nichts mehr dazusagen und sagte einfach: Amen.

    Alle verstanden intuitiv: Jetzt ist Himmel oder jetzt ist Hölle.
    Den Kindern konnte ich nach dem Empfang der Hl. Kommunion kurz sagen, dass der Himmel jetzt in ihnen ist. Kinder verstehen das gut.

    ————————————————-

    Das Evangelium vom Schatz im Acker und der Perle ist ein „Schwabenevangelium“.
    Die Schwaben sind für ihre Sparsamkeit bekannt. Sie sind auch bekannt für ihre Schläue, wenn es darum geht, etwas zu gewinnen.
    Matthäus zeigt auf, dass beim Schatz im Acker mehr rauskommt. Deshalb lohnt es sich, alles zu verkaufen. Ja man kann sogar in Freude – wie es heißt – alles verkaufen, weil man als profitlich Denkender weiß: Da komme ich keinesfalls zu kurz, im Gegenteil.
    Es geht hier also nicht um Askese oder Hergeben, es geht ums Schlausein.

    Wie kann man das anderen vermitteln?
    Wir probieren es derzeit mit Impulsvideos: Wie wirkt das Wort Gottes …
    (siehe: https://www.youtube.com/channel/UCMhe4-4cl2VYi4UGnLollZA)

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