Bestimmt war es die Sehnsucht nach mehr (Ignatius von Loyola), die ein ansehnliches Häuflein Erwartungsvoller am 21. März ins Pfarrheim Schwabering trieb. Dort konnte man im Rahmen der „Gespräche über Gott und die Welt“ unter Anleitung der Theologin Dr. Thérèse Winter der eigenen Spiritualität nachspüren – wie passend für die Fastenzeit!
Ob der althergebrachte Begriff der Frömmigkeit ebenso viele Interessierte angezogen hätte, kann bezweifelt werden, klingt Spiritualität doch modern, irgendwie stylish, ein bißchen wie Feng-Shui und Ayurveda mit ein wenig SUP.
Aber der Geist weht, wo er will, also auch in den Köpfen, mitten in einem Vortrag, und so führte er uns zu den zentralen Elementen christlich geprägter Spiritualität: dem Angenommensein von Gott und der tätigen Liebe in der Gemeinschaft, die ihre Alltagstauglichkeit immer neu unter Beweis stellen muss. So staunten wir nicht schlecht, als von den Sprachbarrieren die Rede war, mit denen Andreas Knapp, Pater inmitten eines überwiegend atheistischen Umfelds, zu kämpfen hat.
Wenn Kinder „zahme Ritter“ vor Augen haben, sobald vom „Samariter“ die Rede ist, kommt man mit aufgesetztem Frommtun nicht weit und muss eine sehr authentische Sprache finden, um über seinen Glauben zu reden.
Was Frau Winter uns mitgegeben hat, war quasi ein geistiges Asthmaspray, um den Heiligen Geist (ruach) in uns atmen zu lassen, auf dass wir keine Menschen der inneren Pensionierung werden (Alfred Delp).
Gedankt sei in diesem Zusammenhang natürlich auch Kurt Kantner und Christine Eckl für die Organisation dieses Abends voller Inspiration. Eine gute Gelegenheit, die eigene Gottesfreundschaft (Teresa von Ávila) zu vertiefen, indem man an der Freundschaft zu den anderen Mitstreitern im Pfarrverband bastelt.
Uli Eichberger
Ja, sehr schön und treffend reflektiert, liebe Uli!
Dieser Vortrag ermunterte zum tieferen Nachdenken, besonders über unsere eigene christliche Spiritualität, die Glaube sichtbar macht und Glaube vermittelt und uns aus so mancher Dunkelheit ins Licht des Lebens zurückzuführen versucht. Sie ist wie Wasser auf trockenes Land , das die Erde fruchtbar macht und alles neu aufblühen lässt, ist: Durst nach mehr!
Hier meine innerste Meinung zum Thema Spiritualität: Der einen, einenden Wahrheit folgen, die Liebe heißt, aus der wir leben, die Sinn vermittelt, Hoffnung schenkt, um auch in den Drangsalen des Lebens bestehen zu können, und Todesangst in Freude verwandelt. Spiritualität, die verkündet was Gott gesprochen hat.
Dem Geheimnis des Lebens nachzuspüren, macht neugierig, es ist eine Wirklichkeit, die uns allen gemeinsam innewohnt und uns miteinander verbindet. Es ist ein unsichtbares Wirken, das begeistert und uns dankbar werden lässt für alles, was es gibt. Wenn dann aus dem inneren Frieden heraus göttliche Weisheit gelehrt wird, ist Freude spürbar. Freude, der Motor wahrer Spirualität, frisch, frei, lebendig, kraftvoll, wahr und hell, strahlend verbindend … tägliches Brot für alle!