Zum Fest Mariä Lichtmess haben wir für den Pfarrverband Prutting-Vogtareuth eine Änderung beim Sprechen des Glaubensbekenntnisses im Sonntagsgottesdienst eingeführt. Wir sprechen jetzt von der „christlichen Kirche“ statt von der „katholischen Kirche“.
Das Wort „katholisch“ heißt ja wörtlich übersetzt „allgemein“ oder „allumfassend“. In unserem Denken schwingt aber bei dem Begriff ganz stark die Konfession „römisch-katholisch“ mit, was die „allumfassende“ Bedeutung von Kirche einengt. Mehr Weite steckt da im Begriff der „christlichen Kirche“: Es geht eben um die Gemeinschaft aller Menschen, die sich mit Jesus verbunden wissen und die in ihrem Alltag den Weg gehen wollen, den er uns in seinem irdischen Leben aufgezeigt hat.
Diese Neuerung passt auch ganz gut zum Fest Mariä Lichtmess, an dem wir ja mit Kerzen in den Händen in feierlicher Prozession gemeinsam durch die Kirche ziehen. Da wird spürbar: Jeder von uns trägt das Licht, das Jesus in die Welt gebracht hat, in seinen Händen. Wir tragen es gemeinsam weiter – an die nachfolgenden Generationen, an den Orten, wo wir leben (Familie, Arbeitsplatz, Kindergarten, Schule, Verein, Pfarrgemeinde etc.). Auch in der Osternacht, die wir bald wieder feiern, wird das sichtbar: Wir empfangen das Licht der Osterkerze, das Licht Christi, und geben es einander weiter. So erhellt sich der dunkle Kirchenraum mehr und mehr!
Im Übrigen gilt natürlich auch hier die Freiheit eines Christenmenschen, auf die der Reformator Martin Luther hingewiesen hat: Jeder betet im Gottesdienst mit seinen Worten und darf seine eigene Sprache wählen. So kann man natürlich für sich persönlich weiterhin beide Sprechweisen verwenden – „katholisch“ oder „christlich“. Wichtig ist die Botschaft, die damit verbunden ist: Wir sind als Christen konfessionsübergreifend gemeinsam unterwegs!
Übrigens:
Es ist eine wertvolle Übung für einen selber, mal ein ganz persönliches Glaubensbekenntnis zu verfassen! Sich dabei die Frage zu stellen: Woran bzw. an wen glaube ich? Es geht hier ja um die Frage des tragenden Grundes und des Zieles unseres Daseins. So könnten auch Fragen mitschwingen wie: Was hält und trägt mich im Leben? Wofür stehe ich in meinem Alltag und in meinen Begegnungen ein?
Eine gesegnete und erfüllte Fasten- und Osterzeit wünscht Ihnen
Ihr
Pfarrer Guido Seidenberger
Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen
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