Chiara Luce Badano

Ein leuchtendes Glaubenszeugnis

In Nachrufen ist oft von einem „Kampf gegen die Krankheit“ die Rede, den man am Ende, sonst wäre es kein Nachruf, nur verlieren kann. Gewinnen lässt sich etwas ganz anderes. Das zeigt das Beispiel von Chiara Badano.

Grabstätte von Chiara Badano
Die Grabstätte von Chiara Badano auf dem Friedhof von Sassello. „Beata“ bedeutet „die Selige“.

Chiara Badano war eine junge Frau aus Sassello, die Tennis spielte, Klavier übte, viele Freunde hatte und sich in der Fokolar-Bewegung engagierte, als bei ihr mit 17 Jahren ein Knochenkrebs diagnostiziert wurde. Es folgten die schweren Therapien, die Termine und Tränen, die Hoffnungen und bitteren Enttäuschungen – wer selbst ein Leiden trägt, das zum Tod zieht, wer selbst bei lieben Menschen ist, die diesen Weg gehen müssen oder gegangen sind, kennt diese bange Zeit gut. Chiara Badano gelangte dabei bald an einen Punkt, an dem sie sagte: „Ich werde nicht mehr gesund; das weiß ich jetzt. Nun geht es darum, den Willen Gottes zu tun.“

Es gibt auch in unserem Pfarrverband Menschen, das weiß ich, die einen derartigen Moment miterlebt haben. Bei Chiara sahen die Eltern, die Freunde und bald viele andere mit Staunen, wie glücklich Chiara dabei war, wie nah und innig mit Jesus verbunden: Sie leuchtete geradezu – und bekam so den Beinamen „Luce“ (Licht). Es hilft vielleicht, sich zu vergegenwärtigen, was die Fokolar-Bewegung ist, nämlich eine – nicht nur in der Zeitrechnung der Kirche – junge Bewegung: liebend und tätig, ökumenisch, glaubensübergreifend offen, sich der Gegenwart Christi beständig bewusst. Und: An der Spitze steht immer eine Frau.

Eltern von Chiara Badano mit Michael Leberle in der Bar Gina
Michael Leberle mit den Eltern von Chiara Badano in der Bar Gina.

Am 7. Oktober 1990 starb Chiara Badano, mit 19 Jahren. Am 25. September 2010 wurde sie in Rom seliggesprochen. Am 29. Oktober 2021 wäre sie 50 Jahre alt geworden. Im Krankenzimmer in ihrem Elternhaus, einem frei stehenden Gebäude etwas außerhalb von Sassello, an der Straße, die sich durch die ligurischen Alpen bis an die Küste windet, ist ihr Licht noch heute zu spüren, erzählt Michael Leberle, unser Diakon in Ausbildung. Er kennt die Eltern gut, steht mit Chiaras Freund Giuliano in Kontakt und hat auch schon einmal das Haus gehütet. An Chiaras rundem Geburtstag, dem 29. Oktober, wird er im Pfarrheim Vogtareuth noch mehr erzählen, wenn er dort den Dokumentarfilm über Chiara Luce Badano zeigt, wozu alle herzlich eingeladen sind. Beginn ist um 19 Uhr, der Film dauert etwa eine Dreiviertelstunde, es gilt die 3G-Regelung.

Florian Eichberger
Fotos: Michael Leberle

Veröffentlicht in alle, Glauben, Pfarrverband.

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