Gastspiel in Vogtareuth

Lobpreis mit lauter Glanzlichtern

Die Vogtareuther staunten nicht schlecht, als der Rhythmuschor Söllhuben am Abend des 16. Februar mit „Worship, Gospel & Co.“ loslegte. So flott geht es in St. Emmeram sonst selten her.

Bis in die letzten und die vordersten Bänke war die Pfarrkirche Vogtareuth gesteckt voll – offenbar waren viele auch von auswärts angereist, die das erste „Heimspiel“ des Rhythmuschors in St. Rupert verpasst hatten. In das erwartungsvolle Getuschel fuhr zuerst ein Instrumentalintro („The lonesome choir blues“) von Tobias Gaiser, der die begleitende Quint-Essenz am E-Piano führt. Wobei die Quint-Essenz diesmal als „Quart-Essenz“ auftrat – die Band sucht derzeit einen neuen Gitarristen bzw. um genau zu sein: eine Gitarristin, wie Bassist Harald Kopp scherzte, der zusammen mit Dagmar Hunger durch den Abend führte. Nachdem der Chor schwerpunktmäßig mit rotglühenden Damen besetzt ist, haben es männliche Musiker, so scheint’s, nicht immer leicht. Trotzdem war diese Leerstelle kaum zu spüren – vielleicht mussten wir bei Renato Carosones „Tu vuo’ fa’ l’americano“auf ein Saitensolo verzichten, aber Cornelia Gaisers Querflöte übernahm locker das Saxophon.

Was dem Rhythmuschor wirklich fehlt, ist die Leinwand mit dem Text zum Mitsingen für die Worship-Lieder. Speziell Hillsong-Stücke wie „Shout to the Lord“ sind dazu gemacht, dass man gleich mitsingen möchte und darf, und der Chor schlägt den Funken dazu so zündend, dass man sofort Feuer fängt und das liebend gern auch tun muss, sonst ist’s wie Tanzmusik im Sitzen. Wenn der Rhythmuschor in Söllhuben das nächste Mal eine Messe gestaltet, hat man dazu sicher besser Gelegenheit. Im Gottesdienst kommt auch Musik wie „Our father“ von Rosi Berger ganz nach Hause – im Grunde müsste sich der Chor dafür mit der Pray-and-Worship-Jugend in Altenhohenau zusammentun. Für Sandra Gmeiner, die dieses vertonte Vaterunser in Vogtareuth erstmals und zwar mit Bravour übernahm, wäre das jedenfalls ebenso wenig ein Problem, wie für die junge Marlies Kink, die souverän den Solopart zu „O happy day“ gab.

Zum Mitsingen sind im Grunde auch bekannte Gospels wie „Joshua fit the battle of Jericho“. Allerdings hatte Chorleiterin Elke Wagenstaller dies – aber z.B. auch Cohens „Hallelujah – so pointiert und präzise eingeprobt, dass wir das gerne neu hörten und uns mit dem erwähnten Staunen von Schauern durchrieseln ließen. Es ist eine Freude, das zu erleben. Und dem überreichen Applaus war anzuhören, wie begeistert die Zuhörer davon waren. Der Chor im Gegenzug bedankte sich dafür mit gleich zwei Zugaben: „Lord, I Lift Your Name on High“ (Rick Founds) und „California Dreamin’“. Vogtareuth wiederum dankt für dieses wunderbare Gastspiel; das war eine prima Idee und dürfte öfter sein.

Florian Eichberger

Veröffentlicht in Vogtareuth.

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