Gestern abend stand, anschließend an die Ostergeschehnisse, die Begegnung der Emmaus-Jünger mit Jesus (Lk 1,13–32) im Mittelpunkt des ökumenischen Pfingstgottesdienstes. Von dort führt, wenn man die Ohren aufsperrt, der Weg direkt zum Heiligen Geist.
Vikar Bernhard Schröder von der evangelisch-lutherischen Gemeinde Heilig-Geist Stephanskirchen, der den Gottesdienst zusammen mit Pfarrer Guido Seidenberger feierte, lenkte den Blick darauf, dass der Auferstandene den skandalisierten Jüngern die Schrift auslegt: „ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.“ Auch wir bedürfen der Auslegung, und für ein solch inniges Schriftverständnis brauchen wir heute – nicht ein geistliches Amt, evangelisch oder katholisch –, sondern den Heiligen Geist. Er macht, dass uns das Herz brennt, wenn er unterwegs mit uns redet und uns den Sinn der Schrift erschließt.
Passend dazu stand im Vogtareuther Pfarrgarten bei Kreuz und Altartisch eine Schale mit flammendem Feuer, das auch im weiteren Gottesdienst etwas Rauch herüberwehte, um daran zu erinnern, dass es da sei. Tatsächlich ist erstaunlich, dass unter den Bibelworten, die sich die Kleingruppendiskussionen auswählten, als sie die Köpfe zusammenstecken, nicht nur das pfingstliche Motiv der Taube (Mt 10,16: „seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben“), sondern auch zwei Dubletten waren: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,19) und „Ich freute ich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir gehen“ (Ps 122,1).
Diese Gespräche und das gemeinsame Brotbrechen fanden nach dem Schlusssegen und herzlichem Applaus für die wunderbare Musikbegleitung durch Drei mal drei und die Flöterinnen noch ihre Fortsetzung in angeregtem oder besser: angestecktem Geplauder bei Wein (oder Wasser).
Florian Eichberger
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