Von Madeleine Delbrêl stammt folgender Satz:
„Hoffen heißt, mit vollem Vertrauen auf etwas zu warten, was man nicht kennt, aber es von jemand zu erwarten, dessen Liebe man kennt.“
Diese Gedanken sind wie eine Kurzfassung des heutigen Evangeliums.
Von zwei alten Menschen haben wir gehört: Simeon und Hannah. Sie warten und hoffen auf den Messias, auf den, der das Heil ist für alle Völker. Sie warten und hoffen voll Vertrauen, weil sie um Gottes Liebe wissen.
„Hoffen heißt, mit vollem Vertrauen auf etwas zu warten, was man nicht kennt, aber es von jemand zu erwarten, dessen Liebe man kennt.“
Fast ein ganzes Leben lang haben sie gehofft. Wie groß muss ihre Freude gewesen sein, als sie Jesus begegnen, dem Sohn Gottes! In Jesus haben sie die Liebe Gottes erkannt, die Erfüllung ihrer tiefsten Hoffnung.
Für Simeon und Hannah ist jetzt „Weihnachten“ – der Moment in dem sie Jesus für einen Augenblick im Arm halten. Ihre alten Augen – die wohl schon viel gesehen haben an Freud und Leid – sie haben das Heil gesehen. Ihre geisterfüllten Augen haben in dem kleinen Kind den Heiland erkannt – ihre lebenslang durchgetragene Hoffnung war nicht umsonst.
Hoffen – das ist größer als Wünschen. Hoffen hat wenig zu tun mit der Befriedigung von Vordergründigem. Hoffen ist ausgerichtet auf tiefe Sinnerfüllung – hin auf Gott.
Als Kirche sind wir so etwas wie eine Gemeinschaft hoffender, suchender Menschen, die das Leben auf eine größere heilige Zukunft hin sehen.
Und Hoffnung ist nicht nur etwas für Schönwetterzeiten. Hoffnung erwacht manchmal im Leid und trotz des Leids.
Ein Mensch, der hoffen kann, hat immer eine Zukunft vor sich – im Leben und im Sterben, denn
„Hoffen heißt, mit vollem Vertrauen auf etwas zu warten, was man nicht kennt, aber es von jemand zu erwarten, dessen Liebe man kennt.“
Theresia Kreuzmeir
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