Sepp Rumberger

70 Jahre Orgeldienst in Straßkirchen

Wenn Sepp Rumberger zum 10-Uhr-Gottesdienst auf die Vogtareuther Orgelempore kommt und der Chor ihm „Guten Morgen!“ wünscht, geschieht es regelmäßig, dass der 84-Jährige sagt: „Guten Morgen – ja, heut morgen hab ich schon in Attl gespielt.“ Oder zur Aushilfe in Rott. Oder in Nußdorf. Oder in Rosenheim. In gut hundert Kirchen hat Rumberger schon die Orgel geschlagen, zu Hause in Straßkirchen, auf Reisen in Rom, im gesamten Pfarrverband, im ganzen Landkreis und im übrigen Chiemgau und weit darüber hinaus. Am vergangenen Stephanitag wurde er nun für 70 Jahre Organistendienst geehrt.

Tatsächlich saß Josef Rumberger am 22. November 1944 zum ersten Mal an der Orgel von St. Georg in Straßkirchen – damals erst 14 Jahre alt. Dass sein langes und unermüdlich fortdauerndes Wirken gerade am Cäcilientag im Zeichen der Patronin der Kirchenmusik begann, wusste Pfarrer Guido Seidenberger ebenso als bedeutsam zu würdigen, wie die sagenhafte Zeitspanne von 70 Jahren Orgeldienst: Das dürfte einzigartig sein, „das kann man sich gar nicht vorstellen.“ Mit dem Dank der Pfarrei überbrachte Seidenberger eine bischöfliche Ehrenurkunde, die Kirchenpfleger Josef Liegl durch einen Geschenkkorb der Filiale St. Georg ergänzte.

Um Sepp Rumberger im Anschluss an den Festgottesdienst beim Johanniswein persönlich zu gratulieren, waren alle gekommen – fast mehr als St. Georg überhaupt fassen konnte. Der Kirchenchor St. Emmeram unter der Leitung von Martina Schmidmaier hatte als Überleitung seine Glückwünsche in einem Ständchen dargebracht, wollte dem Jubilar aber auch einzeln die Hand drücken. Denn auch nach seiner offiziellen Verabschiedung 2010 ist Rumberger weiterhin stets zur Stelle, wo er gebraucht wird: alt, aber wach und klug – und für alle, die ihm begegnen dürfen, ein Ehrfurcht und Liebe einflößendes Vorbild im Glauben.

Florian Eichberger
Fotos: fe Martin Rumberger

Veröffentlicht in alle, Straßkirchen, Vogtareuth.

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