In Zeiten massiver gesellschaftlicher und politischer Veränderungen steht das Reich Gottes als Gegenentwurf zur Welt, wie wir sie erfahren. Gleichzeitig ist es ein Sehnsuchtsbegriff, ein Hoffnungsbegriff, er steht für die große Wende zum Guten durch Jesus Christus. Daher ist es sehr erfreulich, zu sehen, wie sich in vielen Pfarrgemeinden Bibelgesprächskreise gebildet haben.
Bibelgesprächskreise ergänzen das Hören des Wortes im Gottesdienst. Ihr wesentliches Merkmal ist nicht nur Teilnahme, sondern Teilhabe – mit persönlichen Anliegen – am biblischen Wort, in überschaubarem Kreis. Schon die Apostelgeschichte erzählt davon, dass sich Christen, in Korinth und in anderen Orten über die Jahrhunderte hinweg immer wieder in privaten Häusern getroffen haben. Sie bildeten ein wachsendes Netz geistlicher Zellen. Herzliche Gastfreundschaft und Gemeinschaft zeichneten diese Treffen aus. Die biblische Lehre konnte in Predigt und Gedankenaustausch tiefer erfasst werden. Man betete miteinander und feierte das Mahl des Herrn.
Diese Bibelgesprächskreise sind heute ein Gegengewicht zur zunehmenden Anonymität in Gesellschaft und Gemeinde. In einer Atmosphäre des Vertrauens wachsen zugleich persönliche Beziehungen. Jeder Einzelne wird wahrgenommen und kann sich mit seinen Glaubens- und Lebensfragen einbringen. Auch biblisch nicht so versierte Menschen wagen es mit der Zeit, ihre Gedanken, Erfahrungen und Fragen zum jeweiligen Text zu formulieren.
So ist es möglich, einander seelsorgerisch weiterzuhelfen, aber auch liebevoll zu korrigieren, wo es nötig ist. Die Bibel nimmt dabei die zentrale Stellung ein, wenn wir Christen zusammenkommen, ganz egal welche Bedürfnisse wir mitbringen. Die Quelle des Segens ist Gott selbst. Wenn wir uns versammeln, dann ist der Heilige Geist mitten unter uns. Er spendet uns geistige Kraft, die wir auf unserem Weg des Miteinanders brauchen, und macht uns fähig, die Werke der Liebe zu vollenden. Er öffnet uns für sein Wort, damit wir voll freudiger Hoffnung unserem ersehnten Ziel entgegengehen können.
Unser Pfarrer Guido Seidenberger und Pfarrer Reinhold Seibel (ev.) sind dabei stets bemüht, uns ein rechtes Schriftverständnis und eine richtige Auslegung des Wortes zu ermöglichen. Zum besseren Verständnis der Schriftpassagen, mit denen wir uns befassen, kann uns aber eigentlich jeder Kommentar weiterhelfen. So kann es uns gelingen, das Wort Gottes neu zu verstehen, um es im Alltag auch umzusetzen.
Die ökumenischen Bibelgespräche finden wechselweise in den Pfarreien und im Gemeindehaus Haidholzen statt.
Doris Heinl
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