Am 6. Februar kam Kathi Stimmer-Salzeder nach Vogtareuth. Zur Chorwerkstatt hatte sie neun neue geistliche Lieder mitgebracht, einige davon so neu, dass die Liedermacherin sich etwa bei „Er ist das Feuer“ selbst noch nicht fest entschieden hatte, wie die Synkopen zu wählen seien. Manchmal sucht sich ein Lied den Weg ja wie einen Trampelpfad, der dadurch entsteht, dass viele ihn gehen.
Kathi Stimmer-Salzeder macht die Chorwerkstatt in einer ganz angenehmen, ruhigen Art und Weise und beginnt mit einer kurzen Übung: erst einmal mit geschlossenen Augen sich den Raum vergegenwärtigen und so ganz in der Gegenwart ankommen. Manchmal erzählt sie dann von der Entstehungsgeschichte der Lieder, manchmal fragt sie erst nach dem Singen, für welche Anlässe das Lied passen könnte. So geht „Zwischen den Zeiten“ eigentlich immer; und „Tiefer atmen“ kann gut auch ein Hochzeitslied sein. Das hat damit zu tun, dass Kathi Stimmer-Salzeder eine Künstlerin von „Musik und Wort“ ist – so der Name ihres Eigenverlags, der ganz zu Recht so heißt. Auffällig war das besonders beim Marienlied „Wie Du Dich zu uns neigst“, an dem wir nicht nur der fein versetzten Stimmen wegen viel Vergnügen hatten, sondern auch deshalb, weil es eine natürliche Sprache findet, die ohne die kuriose Linguistik lauretanischer Litaneien auskommt. Und wenn der Tenor anfangs zu zaghaft klingt, dann singen einfach alle zuerst die Melodie des Soprans, bevor es in die Einzelstimme geht. Das klappt und ergibt mit 70 Leuten aus dem Pfarrverband – mehr hätte der Pfarrsaal auch nicht ausgehalten – ruckzuck ganz gewaltige und sehr erfreuliche Ergebnisse. Sehr schön wäre es natürlich, wenn sich die eine, der andere sich entschließen könnte, diese feine Erfahrung zu verstetigen und bei einem Chor mitzutun. Allerdings waren an diesem Abend sowieso viele dabei, die bereits Erfahrung haben, ob im Kirchenchor – auch Chorleiterin Martina Schmidmaier war mit von der Partie – oder im Männergesangsverein.
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Von Herzen zu danken ist für diesen Abend aber nicht nur Kathi Stimmer-Salzeder selbst, sondern auch Agnes Rumberger, die sowohl Ideengeberin war als auch Nägelmitköpfenmacherin; sie hat die komplette Planung besorgt, organisiert, Kontakt und Kommunikation geklärt und noch den Aufwand von Anmeldungen und Abrechnung übernommen – und den Pfarrgemeinderat mit ins Boot geholt, der nickte und nicht recht wusste, was überhaupt noch zu tun blieb. Die technische Logistik hatte nämlich bereits Bill Rumberger auf sich genommen. Zu danken bleibt also nur den Freiwilligen an der Kasse – und nicht zuletzt dem ebenfalls mitgebrachten Matthias, der bei solchen Exkursionen den Liednoten- und CD-Verkauf übernimmt, sich aber nicht zu schade war, auch in der Bass-Riege mitzutun.
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Die Kathi Stimmer-Salzeder sagt, das sollen wir ausrichten: So eine Chorwerkstatt macht sie gerne, am liebsten mittlerweile dann, wenn es nicht zu weit zu fahren ist.
Florian Eichberger
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