St. Emmeram

Einblick in die neue Orgel

Es gebe da vielleicht noch eine Möglichkeit, dem Kirchenchor auf der Empore etwas mehr Platz zu verschaffen, sagte er. Das ließ die Vogtareuther aufhorchen. Gleich am 12. August fuhren sie also nach Nußdorf zum Orgelbauer Alois Linder.

Dort steht in der Werkstatthalle bereits die neue Vogtareuther Orgel aufgebaut. Sie ist noch nicht ganz fertig – z.B. sind die Pfeifen noch nicht eingesetzt –, aber auch fĂŒr Laien ist ersichtlich, dass es auf die Zielgerade geht. Gut sichtbar sind im Inneren jetzt die Traktur und der Pfeifenstock der Windlade („die Hauptarbeit“, wie Alois Linder sagte), die spĂ€ter hinter der Verkleidung des GehĂ€uses verborgen sein werden. Um so schöner ist, dass es demnĂ€chst eine gute Gelegenheit zu diesem seltenen Einblick gibt: Am 24. September hat die Orgelwerkstatt Linder ihren Tag der offenen TĂŒr, mit der Vogtareuther Orgel als VorzeigestĂŒck. Der Orgelbauverein wird mit Fahrgemeinschaften anreisen; alle, die neugierig sind, Freude an Musik, Freude an gutem Handwerk haben, sind herzlich eingeladen.‬

Kirchenmusik (Martina Schmidmaier), Kirchenverwaltung (Sepp Klaffl) und Orgelbauverein (Richard Eschlbeck) hatten diesmal aber vor allem Augen fĂŒr den umlaufenden vorspringenden Sims des alten Prospekts, der den SĂ€ulenaufbau trĂ€gt. In der bisherigen Höhe hĂ€lt er nĂ€mlich die SĂ€ngerinnen und SĂ€nger auf Abstand. Allerdings – dies die Idee von Alois Linder – gĂ€be es die Möglichkeit, das ganze Instrument auf einen Sockel zu stellen, sodass sich unter dem Sims eine lichte Höhe von etwa 185 cm gewinnen ließe – Platz genug fĂŒr nicht allzu große Chormitglieder.

Von dieser guten Idee waren alle sehr angetan, vor allem die Chorleiterin, denn sie konnte bei den jĂŒngsten Gottesdienstbegleitungen mit eigenen Ohren erleben, dass es einen großen Unterschied macht, ob sich der Chor als gestreckte Zeile aufreiht oder als kompakte Stimmen gruppieren kann. Entsprechend gut gelaunt ließen sich die Reisenden anschließend noch vom Spieltisch fort und durch die WerkstattrĂ€ume fĂŒhren: zu den großen und kleinen Pfeifen, die in winddicht eingebrannte Löcher eingesetzt werden, und ins KonzeptbĂŒro, wo die bis in kleinste Detail ausgearbeiteten PlĂ€ne liegen („die eigentliche Hauptarbeit“, wie Alois Linder sagte).

Umso schöner ist das alles, weil auch die finanziellen Mittel fĂŒr den Orgelbau sich auf einen guten Abschluss zubewegen: Die Pfeifenpatenschaftsaktion verlĂ€uft sehr erfreulich, und auch der Orgelwein erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit; beim Verkauf an MariĂ€ Himmelfahrt kamen noch einmal 221 Euro in die Orgelkasse. Dass Vogtareuth absehbar den Löwenanteil der Baukosten mit unzĂ€hligen kleinen und großen Spenden aufbringen kann, ist etwas, worauf die Gemeinde sehr stolz sein kann. Einen ganz herzlichen Dank allen, die sich beteiligen!

Florian Eichberger

Veröffentlicht in Vogtareuth.

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