„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Diese Worte Jesu (Mt 25,40) sind eine Kernbotschaft unseres christlichen Glaubens.
In der Passionsandacht, zu der die Gemeinschaft katholischer Frauen am Donnerstag, 17. März 2022, eingeladen hatte, betrachteten wir das Leiden und Sterben Jesu Christi. Aber genauso sollte diese Andacht auch uns anregen, unser eigenes Leben und das unserer „Nächsten“ in den Blick zu nehmen. Wie können wir unsere Kreuze mit Mut und Vertrauen annehmen und in Gutes verwandeln?
Der Text über Veronika, die Jesus ein Schweißtuch reicht, sollte uns ein Beispiel für selbstloses Handeln sein:
Als Jesus das schwere Kreuz zum Kalvarienberg trägt, von Schaulustigen und römischen Soldaten umringt, tritt Veronika aus der Menge hervor und bahnt sich einen Weg hin zu Jesus. Er ist mit Dornen gekrönt, Blut rinnt ihm über die Stirn. Veronika fasst Mut und handelt nach ihren Möglichkeiten. Sie reicht ihm ein Schweißtuch und Jesus trocknet dankbar sein Gesicht damit ab.
Menschen wie Veronika ergreifen die Initiative. Menschen wie Veronika jammern nicht, sondern handeln und tun, was in ihren Kräften steht. Veronikas Geste kann auch uns heute zu denken geben. Wir sind konfrontiert mit dem Hunger in der Welt, mit sozialer Not, mit kranken und hilfsbedürftigen Menschen, mit Krieg und Pandemie.
Wenn wir glauben, dass unsere Kraft nicht ausreicht, um wirksame Hilfe zu leisten, täuschen wir uns. Jede kleine Geste der Nächstenliebe, jede noch so kleine Tat, durch die Leidende spüren, dass ihnen geholfen wird, dass sie begleitet werden – für sie ist das nur scheinbar Wenige unendlich wertvoll. Sie wissen, dass sie nicht alleine sind, so wie der leidende Jesus auf dem Kreuzweg nicht alleine war.
In der Passionsandacht wurde auch an den derzeitigen Krieg und Unfrieden in Osteuropa gedacht. Die Bitten um Frieden, um das Ende von Leid und Ungerechtigkeit, wurden im Andachtstext „Kreuz und Leiden“ (GL 675,3) zum Ausdruck gebracht. Auch in den Fürbitten wurde für den Frieden in der Welt gebetet, für die Machthaber, dass sie mit Gottes Hilfe alles zum Guten wenden. Mit dem Antwortruf „Wie Weihrauch steige mein Gebet vor dir auf, mein Herr und Gott“ wurden alle Bitten, auch für die Menschen nahe um uns, für die Opfer von Terror, Hunger, Krankheit und Leid, vertrauensvoll in Gottes Hände gelegt.
Eine Bereicherung der Passionsandacht war der wunderbare Gesang des Straßkirchener Dreigsangs und das feine Harfenspiel von Elisabeth Asböck. Danke für die hoffnungsvollen musikalischen Klänge!
Irmi Sewald
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