Bye-bye, Besucherstatistik!

Die Webseiten des Pfarrverbands Prutting-Vogtareuth haben bislang Google Analytics verwendet. Jetzt langt’s aber. Hier ist ein Abschlussbericht.

Eine Zeit lang ist es hilfreich, wenn man in einer Besucherstatistik nachsehen kann, wie viele Leute hierher surfen, woher sie ungefähr kommen und was sie sich im Einzelnen angesehen haben. Das ist interessant, aber letztlich bleibt Google Analytics ein Instrument, das für Seiten gedacht ist, die etwas verkaufen. Wir verkaufen nichts.

Dagegen macht es ziemlich viel Aufwand, Google Analytics so zu implementieren, dass das datenschutzrechtlich halbwegs sauber ist. Besonders lästig: Es ändert sich bei Google ständig etwas. Besonders ärgerlich: Datenschutzrechtlich sauber heißt nicht datenschutztechnisch sauber. Es weiß und prüft in Wirklichkeit niemand, was Google mit den Daten treibt. Darum haben wir Google Analytics zum vierten Jahr der PV-Seiten abgeschaltet.

Stand 16. November 2016 haben 18.279 einzelne Besucher 87.066 Seitenaufrufe getätigt (wobei zum Beispiel die Downloads der Gottesdienstordnungen gar nicht gezählt werden), zuletzt waren es im Monat 5372 Aufrufe. So weit, so gut. Den Rest hätten wir uns auch selber denken können: Die überwiegende Mehrzahl der Besucher (77,55 %) kommt, wenig überraschend, aus Deutschland, die nächstgrößere Gruppe aus den USA (5,60 %). Von den deutschen Besuchern kommen wiederum 79,79 % aus Bayern. Insgesamt surfen 67,75 % mit einem klassischen PC, das beliebteste Mobilgerät ist ein Apple iPhone. Nach der Hauptseite (18,92 %) ist die Seite mit dem Überblick über die Gottesdienstzeiten die beliebteste Seite (4,89 %), danach folgen die Seiten der einzelnen Pfarreien und ihrer Einrichtungen (Pfarrgemeinderäte etc.) sowie die Seelsorger. Die beliebtesten Einzelberichte sind bis heute der Abschied von Tobias Hartmann, die Aussendung der Leiterinnen und Leiter von Wort-Gottes-Feiern durch Weihbischof Wolfgang sowie das Jugendsingen und -musizieren 2014; auch auf den weiteren Plätzen folgen Beiträge, die über die Gemeinden hinaus Interesse beanspruchen dürfen. Dasselbe gilt für Termine, wo Einträge wie Gottesdienste zu Klassentreffen und die Heubergmessen vorne stehen.

Im Durchschnitt sieht sich jeder Besucher 3,01 Seiten an, sodass die Sitzungsdauer, ebenfalls im Durchschnitt, 1:42 Minuten beträgt – gar kein schlechter Wert. Die Absprungrate liegt bei 54,26 % – auch gar kein schlechter Wert. Beides zeigt, dass die meisten Leute doch mit Absicht und Interesse hierher kommen. Die Nutzerzahlen zeigen über die Zeit hinweg einen leichten Anstieg, zu Spitzen kommt es bei 1734 Nutzern im Monat, normal sind etwa 1100. Dass die Zahl der Interessierten begrenzt ist und in etwa gleich bleibt, ist nur logisch. Verzerrt bis zur Bedeutungslosigkeit wird das allerdings durch Robots, Spam und die ständigen Veränderungen im Google-Algorithmus (von dem wiederum niemand weiß, wie er aussieht). Anders gesagt: Google justiert immer wieder den Zollstock neu und misst alle daumenlang mit anderem Maß. Von daher sind die Zahlen praktisch wertlos. (Dass Google weiterhin glaubt, „Uhr“ sei bei uns ein relevantes Keyword, lässt tief in die Sorte von Intelligenz blicken, die dort vorherrscht.)

Vor allem aber bestätigen die Zahlen wieder und wieder nur das, was sich der Hausverstand auch selbst gedacht hätte: Dass zu Allerheiligen/Allerseelen ein sprunghafter Anstieg der Aufrufe zu verzeichnen ist, weil Kinder und Verwandte nach Hause an die Gräber kommen und vorher die Gottesdienstzeiten nachsehen, liegt auf der Hand. Ein vergleichbarer Effekt greift zu Ostern und an Weihnachten, in der Wochenbetrachtung ist er in kleinerem Maßstab von Samstag auf Sonntag zu beobachten. Eigentlich der einzig kuriose Befund versteckt sich in der Rubrik Internet-Anbieter: 2,72 % der Besucher kommen aus dem Netz der katholischen Universität Eichstätt. Nur zu!, sage ich.

Zur Erinnerung: Die PV-Seiten haben zwei Großziele, eines nach innen, eines nach außen. Erstens wollen wir es uns leicht machen, Gottesdienstzeiten, Termine etc. nachzuschauen, auch wenn wir gerade den Zettel verschlampt haben. Zweitens wollen wir es anderen leicht machen mitzutun und dabei merken lassen, dass in der katholischen Kirche in Prutting, Schwabering, Vogtareuth, Straßkirchen und Zaisering ganz schön was los ist. Da kommen immer wieder Anfragen, die uns sehr freuen. Zum Beispiel wollte der Kindergarten Mühlheim an der Mosel gerne wissen, wie das mit dem Mosaikkreuz der Firmlinge gemacht ist, Gemeindereferentinnen haken bei Texten zur Erstkommunion nach und Mütter erkundigen sich nach den Krabbelgruppen. Das sind die sehr viel schöneren Zeugnisse, finde ich. In Zahlen: 100 %.

Florian Eichberger