Mein schönstes Ferienerlebnis

Das Bistumsjubiläum in Freising

Am vorletzten Sonntag waren wir in Freising, weil der Bär von der Landesausstellung hatte Geburtstag.

Wir sind mit dem großen Bus gefahren, der ging am Pendlerparkplatz Pfraundorf, und das ist praktisch, weil wenn man am Parkplatz ist, dann kann man das Auto auch einmal zu Hause stehen lassen. Ein Bus geht hin, aber von Vogtareuth nicht am Sonntag. Wir waren gar nicht so viele Leute, aber die Ministranten haben eine riesengroße Fahne dabeigehabt, zum Zusammenschrauben. Der Busfahrer war nett, und einer, der nicht der Busfahrer war, aber auch nett, hat gesagt, Grüß Gott und dass er der falsche Herr Brunnhuber ist und dass wir erst zum Irschenberg fahren, da steigt dann der richtige Herr Brunnhuber ein. Wir sind losgefahren, und am Irschenberg sind noch mehr Leute eingestiegen, es waren immer noch nicht viele, aber einer war der richtige Herr Brunnhuber. Der falsche Herr Brunnhuber war in Wirklichkeit der Stefan Reis, und der richtige Herr Brunnhuber war der Stefan Brunnhuber, der ist Dekanatsreferent. Er hat uns geistlich begleitet und nachgeschaut, ob wir auf der Liste stehen. Wir waren tatsächlich drauf, und das war gut, weil es wäre blöd gewesen, wenn wir zu Fuß zurückgehen hätten müssen. Wir haben ein Gebet gesagt und ein Lied gesungen, der Herr Brunnhuber hat Gitarre gespielt und wir haben ganz laut gesungen, weil wir ganz vorn gesessen sind und das Lied gut gekonnt haben, sodass wir die anderen nicht gut gehört haben. Der Herr Brunnhuber hat dann gesagt, vielleicht langt ein Lied.

Der auf der Säule ist der Freysingische Mohr, der Korbinian ist dahinter, im Schrein, nur der Bär hat gefehlt.

In Freising sind wir ausgestiegen und nicht zur Festwiese gegangen, sondern hinauf zu einem Platz. Der Herr Brunnhuber hat gesagt, im Torbogen kann man bieseln, aber ich hab mich nicht getraut, weil ich ihm das nicht geglaubt habe. Da waren lauter Leute und ein Mann, der hat in meinen Rucksack geschaut, ob ich einen Schirm dabei habe. Weil einen Schirm haben wir an dem Tag nicht mitnehmen dürfen, trotzdem dass es vorher die ganze Zeit so viel geregnet hat. Der Wetterbericht hat gesagt, dass es heut nicht regnet, und in Freising da glauben sie fest an den Wetterbericht. Wir haben uns auf der rechten Seite hingesetzt, wo Schatten war, weil da hatten wir die Bühne direkt vor uns, mit dem ganzen Chor. Die haben gesungen, das war schon etwas ganz anderes, das muss ich ehrlich sagen! Weil es nicht regnet, war der Chor unter einem Dach und die Bühne links daneben auch. Da war ein Tisch und dahinter ein Kreuz, das war das größte oder das älteste oder das älteste, was so groß ist, oder das größte, was so alt ist, das hab ich nicht genau verstanden. Von hinten haben sie noch eine große goldene Kiste hergetragen, und ein Haufen Männer mit Nikolausmützen war dabei und hat aufgepasst, dass sie nicht umschmeißen. Dann durften wir auch mitsingen, und das hat uns gut gefallen und wir haben alles gut gesehen, auch dass auf der linken Seite schon viel mehr Sonne war und lang nicht so saukalt.

Vom Festzelt hab ich kein Bild. Ich hab gedacht, das mache ich, wenn das Bier da ist.

Am Ende sind wir wieder hinunter und ins Festzelt gegangen, da hat uns der Herr Brunnhuber richtige Markerl spendiert. Das war prima! Ich hab zweimal eine Halbe Bier bestellt, weil eine Maß wollte ich nachher beim Festzug nicht mitschleppen, wenn das dann wieder so ist wie beim Torbogen. Die erste und auch die zweite Halbe, wo ich bestellt habe, die hat der Kellner aber gar nicht gebracht, alle beide; da hab ich gesagt, leck mich am Arsch, ich geh zum Bieseln und die Gitti soll mir doch bitte eine Spezi bestellen. Das hat dann geklappt. Die halbe Bier war eh ein Pfiff und eigentlich eine Viertel, aber sie hat fast wie eine ganze gekostet. Ich hab Käsespätzle gegessen, die restlichen Markerl einer Familie geschenkt und mir danach draußen noch gebrannte Mandeln gekauft. Sollen die Kinder auch was Gutes haben, hab ich mir gedacht. Und die Mandeln sind gut gewesen, als Proviant. Weil wir waren beim Festzug weit hinten am hinteren Ende, aber das vordere Ende war beim Festzelt, und wir waren beim Festzelt und nicht hinten beim Festzug. Da haben wir erst ganz am ganzen Festzug vorbei gemusst und haben alles gut anschauen können, da sind lustige Wagen und noch einmal ein Haufen Pfarrer und Nikläuse gewesen, aber ich glaube, die waren nicht echt. Ein Bär war auch dabei, aber kein richtiger, sondern aus Pappendeckel. Der echte Herr Brunnhuber hat dann gesagt, er macht den Taferlbuam, er lässt sich aber gern ablösen. Wir haben gesagt, ja freilich, aber dann haben wir es vergessen.

Auf unserem Tafel ist „Dekanat Rosenheim“ gestanden, aber nur von vorne. Hinten nicht.

Weil so ein Festzug, das muss ich sagen, das ist schon großartig. Überall sind die Leute am Straßenrand gestanden und haben aus den Fenstern gewunken, mit so kleinen Fahnderln, und haben geschrien, wie wenn wir berühmt sind. Einer hat sogar meinen Namen gerufen, und wie ich mich umdrehe, du glaubst es nicht, war’s der Rainer! Ich hab ihm noch zurufen wollen, wann das nächste Mal Schafkopfen ist, aber dann hab ich es doch gelassen, weil das geht die anderen Freisinger ja nix an, und am End kommt das Ganze noch im Fernsehen. Am besten gefallen haben mir die Klosterschwestern, die haben keine kleinen Fahnen zum Winken gekriegt, sondern haben gelbe Rüben genommen und mit dem Kraut, was obendran ist, gewedelt. Irgendwann ist in der ganzen Stadt der Radio angegangen und hat erzählt, wer jetzt vorbeikommt. Ich hab immer geschaut, wo der Radio herkommt, und wie der Radio gesagt hat, jetzt kommt das Dekanat Rosenheim, habe ich gewusst, das sind wir, und hab genau geschaut, wo wir vorbeikommen. Da war aber nichts, höchstens dass die Leute am Straßenrand sich hingesetzt haben, weil sie extra Stühle dabeigehabt haben, das sind die Schützenkönige gewesen, denk ich mir, mit Kette und so. Jetzt wär’s mir dann bald auch genug gewesen, nur Freising ist zu Fuß verdammt riesig von einem Ende zum anderen und wieder zurück. Gut, dass der Busfahrer gleich den nächsten Parkplatz genommen hat, also den übernächsten, weil der nächste Parkplatz war die Festwiese, da hat er nicht gut parken können, aber der übernächste Parkplatz war praktisch, da waren wir fast gleich wieder auf der Autobahn, wie wir nach einer halben Stunde hingekommen sind. Dafür war auf der Rückfahrt sogar der Rosenheimer Dekan mit im Bus, der Thomas Schlichting, und zwar der echte! Ich bin auf der Fahrt aber trotzdem ein bisserl eingeschlafen.

Ich fahre bestimmt hin, weil sowas immer ein schönes Erlebnis ist.

Jetzt, warum erzähl ich euch das. Pass auf: Weil am Donnerstag, da sind wir alle eingeladen, also nicht wie in Freising bloß Würdenträger, Ehrenämter und andere ganz wichtige Leute. Eingeladen sind wir zur Errichtung des (neuen) Dekanats Rosenheim. Das steht zwar schon, wird aber am 3. Oktober mit einem Abendgottesdienst um 18 Uhr in St. Nikolaus feierlich errichtet. Ich meine: Da könnten wir ganz gut hinfahren, das ist immer sehr lehrreich, und eine After-Show-Party gibt es außerdem. (Was ein Dekanat ist, erzähle ich ein anderes Mal.)

Florian Eichberger (ehem. 7b)

Veröffentlicht in KFG VOG, Pfarrverband, PGR VOG, Vogtareuth.

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