Wasser ist die Grundlage allen Lebens für Pflanzen, Tiere und für uns Menschen.
Unser Körper besteht zu weit mehr als der Hälfte aus Wasser, und die Erde ist zu mehr als 70 % mit Wasser bedeckt. Allerdings sind nur weniger als 3 % davon trinkbar. Und dieses Trinkwasser ist zudem sehr ungleich verteilt. Wasser ist daher die kostbarste Ressource, die wir auf der Erde haben.
Aber Wasser wird knapp, auch in Europa. In unserem Spanienurlaub im Frühjahr 2024 konnten wir das drastisch am Stausee Pantà de Sau in Katalonien sehen. Er ist für die Wasserversorgung Barcelonas zuständig. Vor 60 Jahren wurde dafür – ähnlich wie beim Reschensee – ein Dorf geflutet. Normalerweise ragt nur der dreistöckige Turm der Kirche aus dem Wasser. Nun steht die Kirche wieder auf dem Trockenen.
Seit drei Jahren regnet es in Katalonien zu wenig. Überall muss Wasser eingespart werden. Das betrifft natürlich auch den Tourismus. Man versucht, an die Vernunft der Touristen zu appellieren. Im Bad unseres Hotelzimmers gab es folgendes Hinweisschild: „Dürrenotstand. Helfen Sie uns, Wasser zu sparen.“
Nach Schätzungen der UN könnten bis 2030 rund 700 Millionen Menschen wegen Dürren und Wasserknappheit zur Flucht gezwungen sein – ohne Wasser kein Leben.
Aber nicht nur unser Körper braucht Wasser. Auch unserer Psyche tun der Anblick und das Geräusch von Wasser unendlich gut. Am Meer oder am See zu sitzen, hilft uns nachweislich, Stress und Ängste abzubauen. Am Wasser schaltet unser Gehirn in den Entspannungsmodus. Wir tanken auf. Wer hat nicht schon selbst erlebt, wie gut ein Spaziergang entlang eines plätschernden Baches oder eine Schifffahrt auf dem Chiemsee tut? Im leichten Schaukeln eines Bootes den Blick auf die glitzernden Wellen zu richten und dabei einfach nur glücklich sein! Gibt es Erholsameres, als auf dem SUP-Board über den Simssee zu gleiten, ins erfrischende Wasser zu springen, unterzutauchen und zu schwimmen oder wenigstens am Ufer die Füße ins erfrischende Nass zu stecken? Wie gerne sitzt man am Meer und lässt den Blick ins Weite schweifen, lauscht dem Klang der Wellen und atmet die würzige Salzluft ein! Sind wir nicht alle als Kinder in Wasserpfützen gesprungen oder haben im Teich nach Fröschen gesucht, einen Damm im Bach gebaut und sind dann über die Steine ans andere Ufer balanciert? Welche Wohltat ist es, bei einer schweißtreibenden Bergtour mit beiden Händen das Wasser einer Quelle zu schöpfen und Gesicht sowie Unterarme zu erfrischen!
Vom Wasser des Lebens erzählt auch die Heilige Schrift in vielfacher Weise. Der Strom, der Eden entspringt, hat schöpferische Kraft – so im Buch Genesis. Das Wasser aus dem Felsen rettet das Volk Israel in der Wüste (Buch Exodus). In den Psalmen wird das Wasser gepriesen als Quelle des Lebens, das Fruchtbarkeit und Wachstum ermöglicht. Und Jesus spricht im Johannesevangelium unter anderem vom lebendigen Wasser.
Er begegnet der Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4,1–14). Sie hat in ihrem Leben einiges falsch gemacht. Jesus erkennt: In ihrem Inneren sehnt sie sich nach Anerkennung und Liebe. Er verurteilt sie nicht für ihre begangenen Fehler. Er verheißt ihr Vergebung und neues Leben. Und sagt: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt.“ Jesus spricht nicht vom lebensnotwendigen Wasser zum Trinken, sondern er meint etwas anderes: Wasser als positive Lebenskraft, ein Symbol für Gottes heilsames Wirken. Vergebung und neues Leben. Wasser, das unsere Sehnsucht stillt und unserem Leben Sinn gibt. Kraftquelle möchte er für die Frau sein. Eine Quelle, die nie versiegt, die immer da ist. Eine Quelle, die verlässlich ist.
Dieses Wasser will Jesus auch uns geben. Dieses Wasser, das uns leben lässt, auch in Nöten und Bedrängnissen, in Ängsten und Verzweiflung, dieses Wasser, das uns wieder Hoffnung schenkt und Freude. Wasser des Lebens.
Dieses Wasser wünsche ich Ihnen von Herzen im Namen aller Seelsorger des Pfarrverbandes.
Katharina Hauer
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