Der Hoagascht des Vogtareuther Frauenchors am 7. Oktober war, wie ein Hoagascht sein soll: zum Singen und Musizieren, Lachen, Ratschen und Geschichtenerzählen. Und mit einem überraschenden Extra.
Martina Schmidmaier als Organisatorin und Laderin für Frauenchor und Frauengemeinschaft konnte aus dem Gemeindegebiet einen blitzsauberen, abwechslungsreichen und gut ausgewogenen Abend zusammenstellen, bei dem immer wieder Neues aus einer anderen Ecke des herbstlich geschmückten Feuerwehrsaales zu hören war. Das reichte von den routinierten Herren des Männergesangsvereins unter der Leitung von Sepp Rumberger bis zu den jungen Dirndln der von Sandra Hofbauer eingeprobten Querflötenmusi (Julia Dorn und Madgalena Mayerhofer), die Hedi Grella und Sophie Neugebauer mit der Gitarre begleiteten. Ebenso erfreulicher Nachwuchs auf Seite der Burschen war die fesch aufspielende Ziachmusi (Johannes Bürger-Schuster und Thomas Huber).
Fast noch jünger, noch gelöster und tanzlustiger klangen freilich die Geschwister Graf (Maria Dietrich, Bernadette Dengler, Anneliese Graf) mit Harfe, Hackbrett, Flöte und vor allem ihrer ganz erstaunlich virtuosen Okarina – mir scheint immer, als wollte nichts so lustig springen wie diese Töne. Auf dieser radioreifen Höhe ist auch der Straßkirchener Dreigsang (Christine Gaßner, Marianne Kink und Maria Weiß) angesiedelt: drei und doch eins – und jedes Mal von Neuem betörend in ihrer Klangschönheit, der sie am Freitag durch kräftige Dynamik sehr plastische Formen gaben. Das Pendant dazu waren die Innauer Sänger (Johannes und Lukas Herzog, Hans Poll und Andreas Pfaffinger) aus Zaisering, die trotz ungewohnter Aufstellung rasch und gut zueinanderfanden. Besonders wirkmächtig war der Weißensteiner Jodler, den sich das Quartett im Saal verteilt über die Tische zurief. Und da waren natürlich die Gastgeberinnen selbst: der Frauenchor, der, von Martina Schmidmaier an der Harfe geleitet und begleitet, einmal gefühlvoll, beim nächsten Mal wieder bayerisch-frech intonierte; er gab auch dem gemeinsamen Schlusslied („Kimmt sche hoamli de Nacht“) Grund und Kraft.
Das Publikum, darunter auch Bürgermeister Rudi Leitmannstetter und sein Stellvertreter Hans Bauer, viele Gemeinde- und Pfarrgemeinderäte, die Kirchenverwaltungen und Diakon Hans Mair von der Seelsorge, genoss diesen Abend mit sichtlichem Vergnügen. Nach dem anhaltenden Beifall übergab Martina Schmidmaier mit ihrem Dank noch einmal an Christa Görgmayr („Die Christa hat das letzte Wort“), die das musikalische Programm mit lustigen Reimgeschichten begleitet hatte. Doch auch dieses Wort sollte nicht das letzte sein: Die Innauer Sänger hatten noch eine Zugabe in petto: den von Fredl Fesl bekannten „Riesenneger im Nieselregn“. Auch danach blieben viele noch lustig an den Tischen beinander, bis die Frauengemeinschaft sie schließlich aus dem Saal und in den Herbst hinaus putzte.
Florian Eichberger
Keines der Felder ist ein Pflichtfeld. Sie müssen nichts ausfüllen, Sie können auch nur einen Kommentar hinterlassen. Wenn Sie aber einen Namen und Kontaktdaten hinterlassen wollen, werden diese gespeichert und sind für andere sichtbar. Am besten werfen Sie einen Blick auf unsere Hinweise zum Datenschutz.