Der Pfarrgemeinderat Schwabering hatte für den 16./17. September zum gemeinsamen Bergerlebnis eingeladen. Zwölf Pfarreimitglieder, vor allem aus Untershofen, inklusive zweier Gäste aus Vogtareuth und Pfarrer Guido Seidenberger, stiegen also am Parkplatz hinter Sachrang in die Bergstiefel und machten sich zusammen auf den Weg.
Die Damen legten in der wolkenschweren Luft gleich ein kräftiges Tempo vor, sodass die Letzten froh waren, als das Vorbereitungsteam Christine Eckl, Nicola Lindner und Lisa Runge hinter Mitterleiten im Bergwald an den Prienquellen eine erste Schnauf- und Besinnungsrunde einlegte: aufsteigen, um runterzukommen. Von hier bis zum Spitzsteinhaus, unserem Nachtlager, war es dann nicht mehr weit. Einen Teil der Gruppe zog es gleich weiter auf den Gipfel, denn noch hielt das Wetter, das für den folgenden Samstag mit Regen drohte. Helga Neugebauer vorneweg ließ die Serpentinen gerade sein und wählte munter plaudernd die Direttissima. Punkt eins des dreigliedrigen Themas „Gipfel, Glück & Gottvertrauen“ war damit erreicht; Guido Seidenberger ließ sich nicht lumpen und gab am Gipfelkreuz ein Runde Salbeibonbons aus. Wie sehr er dabei im Stillen bereits für den kommenden Tag vorausarbeitete, sollte sich erst beim Schlussgottesdienst am Samstag zeigen.
Zuvor aber gab es im Stüberl Abendessen und eine zweite Besinnungsrunde, bei der es ums Glück ging. Hier trugen wir in der Mitte auch die Fundstücke zusammen, die wir auf dem Weg aufgelesen hatten: Kräuter von den Almwiesen, einen Stock, der sich gabelt, einen flachen, kleinen Stein, und selbst der Felsbrocken, der zum Mitnehmen zu schwer gewesen war, erschien im Gespräch gegenwärtig. Mehrfach wurde deutlich, dass Glück oft überraschend aus dem Kleinen und Alltäglichen aufleuchtet; man muss die Muße und einen wachen Sinn dafür haben. Auch erschien der Übergang vom Glück zur Zufriedenheit nahezu als fließend.
Beim Hüttenabend zum Ausklang konnten diejenigen, die zuvor das Gehopfte dem Gehüpften vorgezogen und anstelle des Gipfels ein isotonisches Erfrischungsgetränk gewählt hatten, als Nachspeisratgeber amtieren. So kam es, dass sich Guido Seidenberger noch kurz vor Torschluss zu einer „Glückskugel“ überreden ließ; die war so gewaltig, dass wir sie mit vereinten Kräften kaum vom Teller putzen konnten.
Gegen Morgen fuhr ein kalter Wind durch die Ritzen im Lager, und auf das Dach begann kräftig der Regen zu prasseln. Wir verlegten darum das Vormittagsprogramm von draußen nach drinnen. Die dritte Runde („Gottvertrauen“) war die Vorbereitung der Bergmesse: Musik, Lesung, Dank und Fürbitten stellten wir in Kleingruppen zusammen, um uns dann am Tisch des Herrn zusammenzufinden. Guido Seidenberger hatte Messwein, Hostie und Gerät am Vorabend im Gepäck mit auf dem Gipfel gehabt, sodass auch daran zeichenhaft wirklich alle teilhaben durften. Das wurde ein wahrhaft beglückender Abschluss dieser Bergtage, der am Ende nur einen Wunsch offen ließ: dass sich so etwas bei nächster Gelegenheit bitte wiederholen lasse.
Die frohe Laune ließ sich auch niemand verderben, als es dann hinaus und an den Abstieg im Regen ging. Der Weg über die Mesner-Alm war auch bei Nässe gut und sicher zu gehen, sodass wir auf der Zielgeraden glücklich (!) wohlbehalten noch einmal an der Pfarrkirche St. Michael vorbeikamen, die wir bereits bei der Anfahrt besucht hatten. Das war, in jedem Sinne, eine wirklich gute Runde.
Florian Eichberger
Fotos: Christine Eckl, fe, Helga Neugebauer
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