Das war nur eine der zahlreichen bemerkenswerten Aussagen von Prof. Dr. Johannes Schröter, Vorsitzender des Familienbundes der Katholiken in der Erzdiözese München-Freising bei seinem Vortrag zum Thema „Familie schafft Zukunft“ im Rahmen der Reihe „Reden über Gott und die Welt“ am Donnerstag, 24. September im Pfarrheim Prutting.
Ausgehend von der Erklärung von Papst Johannes Paul II., „Die Zukunft der Welt und der Kirche führt über die Familie“, erläuterte Dr. Schröter – auch anhand zahlreicher Studien –, dass die Wertevermittlung an Kinder und Jugendliche zum überwiegenden Teil (98 %) erfreulicherweise aus dem Elternaus kommt; besorgniserregend ist dagegen die Tatsache, dass nur ca. 10 % der Kinder und Jugendlichen zusätzlich Werteprägung aus dem kirchlichen Umfeld erfahren.
„Die Familie ist die erste Schule christlichen Lebens“ war eine weitere zentrale Aussage von Dr. Schröter – und hier knüpfte er mit seinen Überlegungen zum Thema des Verhältnisses Kirche – Familie an: Versteht sich die Kirche als Dienstleister für Familien (Kindergärten, Jugendarbeit, Familienarbeit etc.) und sieht sie Familien als „Zielgruppe“ für diese Dienstleistungen an oder sieht sie Familien als integralen Teil der (Amts-)Kirche? Bietet eine Kirche der „Berufenen“ den Familien liebevolle Begleitung an oder sieht die Kirche Familien als Teil der Gemeinschaft? Es ist unschwer zu erraten, dass diese Überlegungen von Dr. Schröter zu einer lebhaften Diskussion des kleinen Teilnehmerkreises führten, aus unterschiedlichen Lebenserfahrungen heraus wurde dieser Gedanke weiterentwickelt.
In einem zweiten Themenschwerpunkt griff Dr. Schröter den Begriff der Caritas auf, im ursprünglich wörtlichen Sinn und im Vergleich dazu unter Betrachtung der Arbeit der heutigen Caritas-Organisation. Am Beispiel des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter (Lk 10,30–35) zeigte er die unterschiedlichen Motivationen des Samariters und des Wirtes zur Hilfe des unter die Räuber gefallenen Mannes auf.
Auch dieses Thema wurde intensiv und engagiert diskutiert und es war bereits gut nach 22 Uhr, als die Teilnehmer/-innen Herrn Dr. Schröter mit lebhaftem und dankbarem Applaus verabschiedeten. Ein höchst interessanter Abend hatte sein Ende gefunden; die Überlegungen, Aussagen des Vortragenden und die Diskussionsbeiträge dazu aber werden alle Teilnehmer/-innen bestimmt noch lange anregend beschäftigen!
Kurt Kantner
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