Es war ein ungewöhnliches Passionskonzert, das wie sonst kaum eines zuversichtlich stimmte. Zum einen ergab sich das Zusammenspiel der StĂŒcke am 1. MĂ€rz so, dass sich aus der Kontemplation von Christi Leiden mehr und mehr der Vorausblick auf das Erlösungswerk ergab. Das war besonders deutlich im Schlusslied, fĂŒr das der Frauenchor Kay WĂ€chters âIch stehe hier an deinem Kreuzâ gewĂ€hlt hatte: âauferstanden bist du der Königâ.
Martina Schmidmaier, die diesen wunderbaren Abend von langer Hand vorbereitet hatte, fĂŒhrte die Stimmen (trotz der schwierigen Aufstellung im Altarraum) sicher durch die oft enorm dynamischen Nummern, unterstĂŒtzt von Theresia Sontheimer als Klavierbegleitung. Die ZĂ€suren im Programm setzte Christa Görgmayr mit klug gewĂ€hlten WortbeitrĂ€gen.
Zuversichtlich stimmt diese Passion zum anderen, weil das musikalische Leben in Vogtareuth momentan nur so aufblĂŒht, spĂ€testens seit dem (ebenfalls von Martina Schmidmaier organisierten) Jugendsingen und -musizieren Ende Oktober. Aus ebendieser Quelle entspringen nĂ€mlich zwei der beitragenden Gruppen: die jungen Blech-Blas-Buam aus Christoph Hofstetter, Seppi Liegl, Georg Rinser, Hubi Sewald und Severin Herzog, die das Programm anbliesen, sowie das Querflötenensemble von Sandra Hofbauer, die in St. Emmeram auĂer Maria Mayer auch den Nachwuchs Julia Dorn und Magdalena Mayerhofer mitbrachte.
Am anderen Ende der Altersskala zeigte der MĂ€nnergesangsverein unter der Leitung von Sepp Rumberger, was die Herren a capella auf dem Kasten haben (enorm wirkmĂ€chtig das so noch einmal neu gehörte Kyrie aus der Schubert-Messe). Aber auch aus diesem Register gab es Neues zu hören: die eigens formierten Zaiseringer SĂ€nger, zu denen sich die TenorbrĂŒder Johannes und Lukas Herzog mit Andreas Pfaffinger und Hans Poll zusammenfanden â klangschön harmonierend und von Anneliese Graf souverĂ€n an der Harfe begleitet. Den Weg von der eigenen Angst zum Erlösungsopfer (âwill ich denn Kelch gerne austrinkenâ) zeichneten besonders schön die sukzessiven EinsĂ€tze der Stimmen im Gethsemane-Gebet von âO wachet und betetâ nach. So ergab sich insgesamt ein Passionskonzert, das uns die Zeit bis Karfreitag als die Zeit vor Ostern zu Gehör brachte.
Florian Eichberger; Fotos: Christina Görgmaier
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