Bereits der Festgottesdienst stand am 13. Juli ganz im Zeichen der anschließenden Glockenweihe. Dekan Sebastian Heindl, vor 25 Jahren schon einmal Jugendpfarrer in Zaisering, war an diesem Sonntag eigens gekommen, um die neue gegossene Friedhofsglocke zu weihen. Von der Eröffnung über die Predigt bis zu den Fürbitten vibrierte das Thema „Stimme“ durch den Gottesdienst, begleitet durch die Fischbachauer Messe, die Chor und Bläser unter der Leitung August Haltmayers von der Empore klingen ließen.
Im Anschluss ging es vors Pfarrhaus, wo die Sonne, als wollte sie mit der Gastgeberin Resi Kreuzmair nun auch selbst einen Blick auf die neue Glocke werfen, durch die Wolken kam und die Inschriften erglänzen ließ: „Friedhof Zaisering 2014“ und das deutsche In paradisum („Zum Paradies mögen Engel dich geleiten“). Der Kinderchor ließ einen bezaubernden Glockenkanon läuten und Pfarrer Seidenberger sprach vom beeindruckenden Erlebnis des Gusses selbst, den eine Vogtareuther/Zaiseringer Delegation vor Ort bei der Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr miterleben durfte. (Das typische Markenzeichen sind die Engelsköpfe.)
Danach vollzog Dekan Heindl mit Weihwasser, Weihrauch und Chrisam die eigentliche Glockenweihe, bevor Heidi (für die Kirchenverwaltung) und Rudolf Leitmannstetter (als Erster Bürgermeister) gemeinsam den ersten Ton anschlugen. Der Rathauschef, sichtlich erfreut, dass sich das Wetter zunehmend freundlich zeigte, zeichnete kurz und bündig nach, wie der Gemeinderat dem Wunsch der Kirchengemeinde entsprechen konnte, betonte die konfessionelle Ungebundenheit der neuen Friedhofsglocke und verwies auf den ebenfalls anwesenden Bauhofleiter Hardy Baumann, der den hölzernen Stuhlaufbau am Friedhof rasch in Angriff nehmen wird. Zum Beschluss sangen die Kinder – diesmal mit Unterstützung der Umstehenden – noch einmal den Glockenkanon und durften dazwischen selbst wechselweise den Ton anschlagen. Der abschließende Dank an alle Helfer und Beteiligten war dann auch schon das Zeichen zum Sturm auf die Pfarrfeststände.
Weil nicht abzusehen gewesen war, wie sich das Wetter halten würde, waren Mittagstisch und Getränke sicherheitshalber aus dem verwunschenen Pfarrgarten aus- und kurzerhand gegenüber bei der gastlichen Feuerwehr eingezogen. Aber noch während die Ersten sich zur Schlange um Getränke, Würstl, Braten, Gemüselasagne oder Rasp-Steckerlfisch reihten, trugen die anderen Tische, Bänke und Sonnenschirme herbei, sodass sich der Biergartenbereich im Handumdrehen bis auf die Straße ausgebreitet hatte. In der Feuerwehrhalle selbst wäre es für die zahlreichen Gäste auch arg eng geworden. So konnte man sich im Mittelgang doch noch beherzt zum erlesen sortierten Kaffee-und-Kuchen-Büfett der Gemeinschaft katholischer Frauen Zaisering-Leonhardspfunzen durchschlagen.
Damit aber kein Misston diesen unverhofft sonnigen Tag störe, war das Ministrantenteam der Tombola angewiesen, die schätzungsweise 104 Samba-Trommel-Rassel-Ratschen-Pfeif-Kombinationen in den tagesaktuellen WM-Endspiel-Landesfarben erst zum Abschied auszuhändigen. Die Losflasche Leonhardsquelle gab es aber direkt to go – es ist ja ein relativ stilles Wasser.
Florian Eichberger
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