Wir wissen aus Erfahrung unserer Pfadfinder, dass es in Schottland kälter ist als bei uns. Also packen wir warme Pullis, Regenhut und Jacke ein, den Schirm nicht vergessen! Doch wenn die Reise mit dem Pfarrverband Prutting-Vogtareuth geht, da haben wir schon Vorteile. Pfarrer Guido Seidenberger hat einen heißen Draht zu Petrus. Er wird halt g’sagt haben: „Gell Petrus, du schaugst auf’s Weda, damit mir’s in Schottland recht schö ham.“ Und so war es auch, ein Tag schöner und sonniger als der andere, blauer Himmel mit kleinen Wölkchen.
Wir sitzen im Bus, brauchen uns um die richtige oder verkehrte Seite des Straßenverkehrs nicht zu kümmern, lassen es uns so richtig gut gehen.Die Fähre hat uns nach England gebracht, wir steuern Glasgow an. Die Stadtführung bringt uns zur trutzig düster wirkenden St. Mungo Cathedral, in der sich eine Unterkirche verbirgt. Dunkel ist es zwischen den aufstrebenden Gewölben und den leuchtend farbigen Glasfenstern. Hoch oben über der Kirche, schauen die Kreuze des Friedhofes auf die Stadt herunter.
Am Loch Lamond vorbei geht es in Richtung Insel Skye. Im Frühnebel halten wir direkt am See eine stimmungsvolle Morgenandacht. Christian Zeug hat Lieder und Texte vorbereitet, so beginnt ein wunderschöner Reisetag.
Diese Landschaft! Es wechselt zwischen grüner Weidefläche mit Schafherden, alten Steinmauern, Grashügeln, Seen, hohen Bergen, alten Steinbrücken und da und dort mal ein Haus. Wir schauen und staunen, es ist beeindruckend schön.
Damit wir auch wissen, dass Schottland ein Whiskyland ist, besuchen wir eine Distillery und probieren den zwölf Jahre in Portweinfässern gelagerten Whisky. – Ob wir wohl Experten werden?
Auf der Insel verbringen wir zwei Nächte in einem typisch schottischen Hotel. Da Schottland auch für sein Bier bekannt ist, gibt’s abends ein Ale.
Die Inselrundfahrt lässt uns wieder eintauchen in ein wunderbares Land. Wir besuchen das Dunvegan Castle, umgeben von Wasser, Park und Blumengarten. Während der Fahrt bekommen wir nicht nur eine Brotzeit serviert, sondern werden über alle Namen der Clan-Angehörigen informiert. Mächtige Herren, die oft mit Raub, Mord, Kampf oder Heirat versuchten, ihren Besitz zu vermehren.
Es ist immer von Vorteil, wenn auf Reisen in der Gruppe eine Krankenschwester dabei ist. Wir waren recht froh darüber, denn eine verletzte Zehe bedurfte die ganze Woche ihrer Pflege.
Vorbei an herrlichem Heidekraut, Hochmooren und rotblühendem Fingerhut von Steinmauern geschützt, kommen wir zum Great Glen, der das nördliche und südliche Hochland trennt. Hier erreichen wir Loch Ness, Anziehungspunkt eines jeden Touristen.
Auf wunderschönen steinernen Brücken überqueren wir Bäche und Flüsse. Manchmal bleibt nur ein Fotostopp, um ein Castle mitzunehmen.
In Elgin spazieren wir abends zum Ruinenfeld der Kathedrale. Dort halten wir eine Andacht, so, wie es während der letzten Tage, meist am Rande oder mitten in einem alten Friedhof geschah. Orte besonderer Ruhe und Andacht.
Von Stirling aus machen wir einen Ausflug zu den Highland-Spielen und schauen den Dudelsackspielern zu. Auch Edinburgh steht mit auf dem Programm. Da es Sonntag ist, hält Pfarrer Guido Seidenberger inmitten alter Grabkreuze eine hl. Messe. Als Altar dient ein Felsbrocken.
Nun steht nur noch die Englische Stadt York auf unserem Programm, mit ihrer schönen Altstadt, einer kleinen, etwa 300 Jahre unverändert gebliebenen Hl.-Dreieinigkeitskirche, sowie der großen Kathedrale, die leider mehr als Museum fungiert.
Erfüllt von unseren Reiseerlebnissen, glücklich und froh kehren wir wieder zurück in unsere Pfarrgemeinde.
Marianne Kink
Klingt gut! Aber ich würde gerne noch mehr Fotos sehen ;-)