Leonhardspfunzen

Ein Leonhardiritt hart am Wind

Der Leonhardiritt in Leonhardspfunzen geht immer rund um die Wiese zwischen Rannergraben, Feuerwehrhaus und Staatsstraße. Am 26. Oktober, zum Patrozinium, war auf der Wiese ein Kirchenschiff.

Es gibt auch ein drehbares 360-Grad-Panorama vom Tag, und zwar hier.

Leonhardiverein und Mesner hatten bis zuletzt den Horizont nach einem lichten Flecken abgesucht, sich dann in Gottes Hand begeben und beherzt entschlossen, den Leonhardiritt vom Stapel zu lassen. Die Taue, die den Pavillon auf Kurs halten sollten, wurden noch einmal angezogen, die Fahnen standen fast waagrecht in der Luft und zerrten ungeduldig an den Masten. Am Himmel ballten sich dunkle Regenwolken zusammen und schon trieb uns ein steifer Wind erste Gischtspritzer ins Gesicht, dass wir Schal und Ölzeug enger um uns zogen. Pfarrer Guido Seidenberger blieb aber unbeirrt auf Kurs, und die Kapelle – eine verkleinerte Besetzung der Blasmusik Stephanskirchen unter der Leitung von Wasti Adlmaier – spielte bis zuletzt. Es ist wahrhaftig so, wie das Sprichwort sagt: „Das Meer lehrt beten.“

Drei Mal zogen dann die insgesamt 23 Gespanne, die Trachtenvereine, Kindergärten, Honoratioren und Esel, die Reitschulen, Ponys und Pferde am Publikum und an der Geistlichkeit vorüber, um den Segen mit Weihwasser, Weihrauch und Kreuz zu empfangen. Dass die doch über 500 Leute, die zu Festgottesdienst und Umritt gekommen waren, ausharrten, ist mehr als anerkennenswert. Der kalte Wind blieb zwar und vertrieb etliche Zuschauer in die Senke, doch der 50. Jubiläumsleonhardiritt (seit der Wiedergründung 1972) blieb dann doch trocken. Die warme Brotzeit im Windschatten war dann wohlverdient.

Regina Forstner und Florian Eichberger
In der Bildergalerie: Neptun im Wagen mit Hippokampen, römisches Mosaik, Musée archéologique de Sousse (Tunesien). Bild: © Ad Meskens – Wikimedia Commons.

Veröffentlicht in Leonhardspfunzen.

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