Zu Gaudete (Freut euch!), dem 3. Adventssonntag, der wie Laetare (Freue dich!) rosa ist, gibt es einen japanischen Farbholzschnitt.
Holzschnitte mag ich sehr gern. Holzschnitte sind entschieden, sie tun entweder Farbe hin oder nicht. Was nicht so wichtig ist, lassen sie weg, und sie lassen oft nur ganz wenig stehen. Holzschnitte sind auch keine EinzelstĂŒcke, sondern Serien, ganze Reihen von AbzĂŒgen. Aber die sind nicht alle ganz gleich. Und jedes Blatt ist noch kostbarer, weil diese Kunst eine ist, die sich selbst verzehrt: Mit jedem Druckvorgang werden die RĂ€nder unschĂ€rfer und schwĂ€cher.
Hier gefĂ€llt mir besonders das Wasser, das gar nicht da ist. Es ist fast nur FlĂ€che und Papier. Es spiegelt nicht, es lĂ€sst sich nicht in die Tiefe sehen. Mir gefĂ€llt auch, dass manche BlĂ€tter schon Ă€lter und dunkelfleckig geworden sind, Löcher haben und zerfressene RĂ€nder. Die BlĂŒten, wenn sie groĂ werden, biegen diese BlĂ€tter zur Seite. Ich finde es schön, dass zwei BlĂŒten ganz aufgeblĂŒht sind. Ich mag auch die Knospen: eine geschlossene; eine, die gerade aufbricht; und eine, die sich öffnet. Mir gefĂ€llt der Rahmen, der nicht weiter als ĂŒber diesen Ausschnitt hinaus schauen lĂ€sst, und mir gefĂ€llt, dass die Seerosen aus der Bildmitte herausgerĂŒckt sind. Dort kann ich in das Blau schauen und zusehen, wie es durch die BlĂ€tter Konturen bekommt.
Florian Eichberger
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