Durch das mit dem Advent beginnende neue Kirchenjahr begleitet uns ein Jahresthema, das sich an ein bekanntes Lied anlehnt (siehe Gotteslob Nummer 457) – es lautet:
„Suchen und fragen, staunen und sehn,
miteinander glauben und sich verstehn“
Dieses Motto spricht wichtige Grundvollzüge unseres Lebens und Glaubens an. Ich möchte meine Gedanken dazu nun mit Ihnen teilen und so eine erste Annäherung an das Jahresthema versuchen:
Suchen: Wir alle sind auf der Suche – nach Glück, nach Sinn im Leben, nach Liebe und Geborgenheit. Eine wichtige Aufgabe von Kirche besteht für mich darin, Menschen in diesen Suchbewegungen zu begleiten und dabei Gott mit ins Spiel zu bringen.
Fragen: Ich denke dabei zunächst an die Grundfragen unseres Daseins wie z.B. „Woher kommen wir?“, „Wer bin ich?“, „Wohin gehen wir?“. Dann ist aber das Fragen und Nachfragen für mich persönlich ein wichtiges Mittel, um meinen Horizont zu erweitern und zu erfahren, wie es meinen Mitmenschen geht und was sie bewegt!
Sehen: Für mich beginnt das Sehen in der Wahrnehmung meiner selbst. Gerade in der adventlichen „staaden“ Zeit ist das eine gute Übung: den Alltag unterbrechen und innehalten, in mich hineinschauen und -horchen. Mein innerer Raum ist ein wichtiger Ort, wo mir Gott begegnen kann.
Staunen: Es hat das Sehen als Grundlage – wenn ich etwa für mich wunderbare Dinge der Natur, der Schöpfung Gottes wahrnehme wie z.B. einen Sonnenaufgang, einen Regenbogen oder ein Abendrot! In Staunen versetzt mich auch immer wieder neu das, was wir jedes Jahr an Weihnachten feiern: Gott wird Mensch! – Da begegnen sich wirklich Himmel und Erde.
Miteinander glauben: Zunächst ist „glauben“ etwas ganz Persönliches. Das Wort beschreibt die Beziehung eines Menschen mit Gott, die vor allem vom Vertrauen geprägt ist. Mir tut gerade im Blick auf den Glauben die Gemeinschaft sehr gut, weil sie Raum gibt für den Austausch von persönlichen Erfahrungen mit Gott – so können wir uns gegenseitig in unserem Glauben bestärken und ihm etwa im gemeinsamen Beten Ausdruck verleihen.
Sich verstehen: Das ist mein sehnlicher Wunsch gerade im Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest, das ganz stark ein Fest der Familie und des Friedens ist – dass wir einander verstehen, dass wir einfühlsam und wertschätzend miteinander umgehen, dass wir uns mit aller Kraft für ein friedliches Miteinander einsetzen. Ich wünsche der Welt den weihnachtlichen Frieden, dass die großen Konflikte und Kriege ein Ende finden; dass das Zusammenleben in den Familien, in der Schule, am Arbeitsplatz, in Vereinen und Gemeinden, in unserer Gesellschaft gut gelingen möge.
In diesem Sinne wünscht Ihnen im Namen des ganzen Seelsorgeteams und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pfarrverband ein frohes, gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest
Ihr Pfarrer Guido Seidenberger
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