Der Bitt- und Dankgottesdienst in Seehub ist immer eine gute Gelegenheit, lieb gewordene Menschen aus dem Seelsorgeteam würdig zu verabschieden – oder eben auch nicht.
Denn Gemeindereferentin Katharina Hauer ist seit 1. Juni nach fast sieben Jahren im Pfarrverband Prutting-Vogtareuth zwar offiziell im Ruhestand, bleibt uns aber mit einem reduzierten Stundendeputat noch erhalten. So war es keine Verabschiedung, sondern mehr eine Vergegenwärtigung, mit der Pfarrer Guido Seidenberger am Ende des Gottesdienstes – die Predigt hatte, als ein schönes Zeichen, Katharina Hauer selbst übernommen – ihre Arbeit in den Gemeinden und im Team würdigte. Viele werden dabei Momente erinnert haben, die sie ein Leben lang nicht vergessen werden, sei es den Weg zur Erstkommunion, sei es den letzten Weg eines Verstorbenen, die legendäre Israel-Reise im Februar 2020 oder überhaupt die Art, wie sie nicht müde wird, mit Nachdruck zu einem lebendigen, wachen und schöpfungsverantwortlichen Christsein, ja Christtun aufzurufen. Dass sie klug beobachtet und die Gabe besitzt, das treffende Wort zu finden, hat ihre Auslegungen oft zu großen Anstößen gemacht; erinnert sei hier beispielhaft nur an die Ansteck- und Anzündrede zu Leonhardi 2019.
Dem Dank aus dem Seelsorgeteam schlossen sich Pfarrverbandsratsvorsitzende Elisabeth Thusbaß und – weil Zaisering aus der historischen Seelsorgezuordnung heraus eine besondere Nähe zu Katharina Hauer fühlt – Georg Loy von ganzem Herzen an und beschenkten die Geehrte im Namen der Gemeinden mit einem Ausflug nach Wasserburg, samt Stadtführung und Einkehr. So war es auch nur passend, dass es der neu aufgestellte Zaiseringer Kirchenchor unter der Leitung von Umi Horiguchi war, der mit den Zaiseringer Bläsern die Messe musikalisch begleitete – wobei die Instrumente auch noch beim anschließenden Beisammensein in voller Formation aufspielten. Sogar die Schafe wollten dabei mittun und bewiesen mit dem Mäh! zum Sanctus ein so feines Gespür fürs Timing, dass wir auch noch das seltene Begebnis eines lachenden Hochgebets erleben durften.
Fürs leibliche Wohl sorgte mit Leberkäs-und-Ei-Burgern die Familie Seidl, der auch dafür zu danken ist, dass dieser Gottesdienst bei ihnen stattfinden kann – heuer bereits zum 20. Mal. Nur kam Katharina Hauer nicht ganz so rasch zum Essen wie ihre Mitzelebranten Guido Seidenberger und Eugen Peter oder Michael Leberle, der ebenfalls angereist war, weil ihr noch viele Einzelne Dank und alles Gute sagen wollten. Das wollen wir auch tun. Und uns vornehmen, die Katharina nicht in den gewohnten Routinen zu beanspruchen, sondern jede Begegnung jetzt als das zu nehmen, was sie im Grunde zuvor schon war: eine Kostbarkeit.
Florian Eichberger
(Dieser Beitrag ist dem Sommerparrbrief entnommen, der ab 18. Juli in die Briefkästen kommt.)
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