Der Sommerpfarrbrief ist da und geht in den nächsten Tagen an die Haushalte. Die thematische Frage lautet diesmal: „Beten – für mich (noch) ein Thema?“ – Im Prinzip ja.
Der Pfarrbrief hat zum Thema Beten einen schönen Strauß von Selbstauskünften in den Gemeinden gesammelt. „Beten“, sagt Katharina Hauer einleitend, „heißt in Beziehung sein mit Gott. Und das bedeutet: Mit einem Fuß im Himmel stehen.“ Mit erstaunlicher Offenheit geben die Leute dann Auskunft über ihre Glaubens- und Gebetspraxis, vom verbindenden Vaterunser und dem Rosenkranz bis zum beständigen Gebet in den Ordensgemeinschaften, von Stoßgebeten und Dankseufzern über das Beten mit Kindern, das Segnen und Singen bis zum Beten mit den Füßen und dem gelebten Gebet, der „Frömmigkeit der Tat“, ja bis zur bitteren Anklage. Diesen Aspekt löst uns Dr. Josef Wagner anhand des biblischen Buchs Ijob auf, das er als „eine einzige Ermutigung zur Klage“ empfiehlt. (Den Aufruf „Spuck’s aus!“ hatte er im Frühjahr 2018 an einem Abend in Prutting schon einmal eindrucksvoll vorgeführt.)
Empfehlungen gibt es auch noch von anderer Seite: Kirchenpfleger Josef Liegl legt uns nicht nur den regelmäßigen Samstagsrosenkranz in St. Emmeram ans Herz, sondern hat auch über den Tellerrand nach Altenhohenau geblickt; dort gewinnen Jugendgebetskreis und (Nacht-)Anbetung ganz erstaunlich an Fahrt. Außerdem gibt es mittlerweile sogar eine Form des Betens in regionalen und überregionalen WhatsApp-Gruppen: Einfach gemeinsam beten. Nicht zuletzt ist es auch gelungen, den ökumenischen Geist aus dem gemeinsamen Pfingstgottesdienst in den Pfarrbrief wehen zu lassen: Vikar Bernhard Schröder von der evangelischen Kirchengemeinde Stephanskirchen (der am vergangenen Mittwoch in Haidholzen übrigens einen, wie ich finde, ausgezeichneten Examensgottesdienst gehalten hat), nimmt dazu Psalm 51,17 als Ausgangspunkt und trifft die Absicht des Pfarrbriefs ganz genau:
„In dieser Gemeinschaft der Betenden lernen wir voneinander. Die Jünger haben Jesus auch fragen müssen, wie das geht mit dem Gebet. Genauso können wir miteinander lernen, uns auch gegenseitig ermutigen, ohne Unterlass zu beten.“
Allen, die sich überwunden und uns mit diesem Pfarrbrief Einblick in ihre sehr persönliche Glaubenswelt gegeben haben, soll auf diesem Wege ganz, ganz herzlicher Dank gesagt sein! – Insgesamt ist das ein durchaus aufhebenswertes Heft geworden, auch deshalb weil es den Abschied von Diakon Hans Mair aus dem Pfarrverband enthält. Die Seelsorge, die er im Ruhestand trotzdem noch leistet, beginnt er neu in Schlossberg – im OVB war das nicht ganz glücklich und etwas missverständlich formuliert. Wir wollen ihn in unser Gebet hineinnehmen und dort behalten.
Florian Eichberger
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