„Lass an deinem Tisch uns weilen, deine Herrlichkeit uns teilen. Deinen Seligen mach uns gleich!“ Mit freudigem Lobgesang feierte die Vogtareuther Pfarrgemeinde am Donnerstag, dem 15. Juli 2017, das prächtigste Fest im liturgischen Jahreskreis der Kirche, ihr Fronleichnamsfest.
In Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern an Gründonnerstag stellt das „bunte Fest“ mit seinen Fahnenabordnungen, den Ortsvereinen, den Trachten und dem Blumenschmuck die Erlösungstat Jesu Christi, seinen Bund der Treue Gottes zu seinem Volk, in den Mittelpunkt der Liturgie. Jesus, der selber Mensch war, spürte die tiefe Sehnsucht der Menschen nach Frieden und Gerechtigkeit, und lenkte deren Blick auf Gott, der allen zur Seite steht, die mit ihm gehen. Jesus bezeugt uns Gottes Zusage („Ich bin für euch da und werde für euch da sein“) symbolhaft im Brot des Lebens, bereitet aus dem Sauerteig des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, und in seinem Blut, im Kelch des Heiles, der gefüllt ist mit einer Vielfalt an Tröstungen. Die Vollendung all unserer Werke ist die Liebe, dies ist das Ziel, auf das zu wir laufen, dem wir zueilen und indem wir, wenn wir es erreicht haben, ruhen werden (hl. Augustinus).
In der Gestalt des verwandelnden Brotes, in der Monstranz, begleitet uns der Auferstandene auf unserem Weg durch die Zeit. Die gesamte Menschenfamilie steht im besonderen Glanz seines heiligen und heilenden Segens. Sein Heiliger Geist schenkt uns Freiheit in der Gewissheit des Auferwecktwerdens durch Gott und haucht allen, die auf seinem Weg bleiben, ewiges Leben ein. Die Freude ist der Herzschlag der christlichen Gemeinde, und Gottes Freude ist es, bei den Menschen zu sein. Als Antwort auf Gottes freundliche Zuwendung tanzten einige Kinder während der Prozession im Reigen um die Monstranz. Diese Freude weitete das Herz der Gemeinde und brachte so manch gute Stimmung in Schwingung.
Pilger und Fremdlinge sind wir ohne bleibende Stätte, aber Pilger, mit deren Schuld, die sie treibt, auch das Erbarmen Gottes geht. Pilger nach einem einzigen Ziel, die in Liebe eins sind durch das eine Brot des ewigen Lebens: „So lasset uns gehen, heute und immerdar, unverdrossen alle Straßen dieses Lebens, die ebenen und die rauen, die seligen und blutigen, der Herr ist dabei, das Ziel und die Kraft des Weges ist da.“ (Karl Rahner).
Gestärkt durch Gottes reichen Segen schickte Diakon Hans Mair die Pfarrgemeinde zurück in den Alltag, natürlich zuerst ins Gartenfest der freiwilligen Feuerwehr Vogtareuth, die mit Mittagstisch und kühlem Bier aufwartete. Ein herzliches Vergelt’s Gott allen sichtbar und unsichtbar Mitwirkenden, besonderer Dank für das gelungene Zusammenspiel während der Prozession und den ganz besonderen Ohrenschmaus, den der Kirchenchor unter Leitung von Martina Schmidmaier ins Gotteshaus zauberte. Und nicht zu vergessen ist Anton Görgmayr, der mit seiner Kanone die Pfarrgemeinde immer wieder aufschreckte, als er gewaltige Salutschüsse zu Ehren des Herrn gen Himmel donnerte.
Doris Heinl
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