Am vergangenen Montag, am 3. Oktober 2016, hatte der Pfarrverband seinen traditionellen Ausflug, der Pfarrgemeinderäte, Mitglieder der Kirchenverwaltungen und Interessierte in werter geistlicher Begleitung durch Pfarrer Guido Seidenberger, Pfarrvikar Konrad Roider und Gemeindereferentin Katharina Hauer, diesmal zum Kloster Seeon führte.
Kloster Seeon steht in malerischer Schönheit auf einer idyllischen Insel im Klostersee inmitten von landwirtschaftlichem Gebiet ca. 25 km von unserem Pfarrverband. Allerdings gaben die herbstlichen Temperaturen, die so manche(r) unterschätzt hatte, bald Grund, in das schützende Klostergemäuer zu flüchten und einzutauchen ins Meer der Geschichte.
Das Kloster Seeon wurde der Überlieferung zufolge im Jahr 994 als Stiftung von Pfalzgraf Aribo I. und seiner Gemahlin Adala gegründet. Zur einstigen Benediktinerabtei Seeon zählten auch Ordensfrauen. Dr. Monika Loy und Matthias Lincke, der dortige hauptamtliche Mesner, schipperten uns in sehr lebendiger Führung durch die Fluten der Jahrhunderte, durch Kriege, Zerstörung, Säkularisation etc., und bescherten uns einen atemberaubenden und äußerst interessanten Nachmittag.
1978 erwarb die Erzdiözese München und Freising den Gebäudekomplex, um die Übereignung an eine Sekte zu verhindern; 1986 wurde die Anlage an den Bezirk Oberbayern verkauft. Nach vielen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten eröffnete dann 1993 das Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern mit einem Tagungshotel. 1994 war dann bereits das Jahr der großen Ausstellung „Schreibkunst und mittelalterliche Buchmalerei“ zur reichen Geschichte des Seeoner Skriptoriums.
Im Winterchor der ehemaligen Abtei organisierte Pfarrvikar Konrad Roider schließlich noch eine gemeinsame klostermäßige Abschlussvesper. Im barocken Chorgestühl fungierte er dabei mit seiner sehr schönen, kräftigen Stimme als Psalmenvorsänger. Unser Mitsingen – na ja, einen Versuch war es immerhin wert! Eine Katze, die gerade ihr Nachmittagsschläfchen hielt, drängte, vertrieben von unserem Gesang, miauend nach draußen. Und weil’s doch einigen immer noch nicht so recht warm geworden war, war’s im Gewölbe des Klosterrestaurants umso gemütlicher.
Doris Heinl
Fotos: Centa Friedrich
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