Tag 4 und 5

Ab Tag 4 war ich mit Kotzerei und Bauchweh zuerst im Hotelzimmer und dann im Krankenhaus. Ich habe darum leider nicht mitbekommen, dass die Gruppe um 9 Uhr los zur Sixtinischen Kapelle gegangen ist, wo unser wandelndes Lexikon Herr Seidenberger alle ausreichend mit Infos über Goldfiguren und Mumien und alte Gemälde gefüttert hat. In der übrigens angenehm kühl klimatisierten Sixtinischen Kapelle war es leider strengstens verboten, Bilder zu machen. Überall standen Security-Wachmänner und sorgten dafür, dass dies wirklich nicht geschah. Gott sei Dank haben wir ein paar mutige Ministranten im Pfarrverband, die trotzdem Fotos geschossen haben.

Nach diesem durchaus langen Museumsbesuch mussten hungrige Bäuche gefüllt werden. Und so stattete die Gruppe noch McDonald’s und einem Schnellimbiss einen Besuch ab. Mit viel guter Laune und Gesang machten sich die Ministranten danach (zu einem Teil) auf den Weg zum Blind Date, wo man eine fremde Ministrantengruppe kennenlernt, zur Spanischen Treppe auf. Leider Gottes wurden unsere Leute versetzt, sprich: Niemand war da. Enttäuscht wanderten die Minis zu einer Pizzeria, wo sie auf die anderen (die im Hotel geblieben waren) trafen. Wer das Verlangen hatte, im Anschluss noch einen Verdauungsspaziergang durch Rom zu machen, spazierte zu Fuß zurück, und der Rest fuhr mit den stetig voll gefüllten Bussen um halb 10 zurück zum Hotel.

Tag 5 war dann schon der Rückreisefreitag. Nachdem um 9 Uhr der Bus beladen wurde, brausten die Minis noch schnell mit der U-Bahn zu den Katakomben. Es war sehr interessant, gruselig, aber angenehm kühl dort unten. Gott sei Dank ging niemand zwischen den Gräbern und alten Malereien verloren. Zum Abschluss gab’s in der Stadt noch einmal Essen in einem Restaurant unserer Wahl und Proviant-Shopping für die Fahrt. Um halb 4 steckte der Busfahrer seinen Schlüssel ins Schloss, und wir zischten schnell Richtung Heimat. Den Abschlussgottesdienst haben wir uns wegen zwei Krankheitsfällen gespart.

Obwohl ich krank war: Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass es eine sehr schöne Zeit war und wir alle Spaß hatten.

Tag 3

An diesem – sehr heißen – Morgen stand die erste Gruppe pünktlich um 6.20 zum Frühstück auf der Matte. Abflug war dann um 7e zur Kuppel vom Petersdom. Der Aufstieg war seeehr anstrengend – 551 Stufen –, aber es hat sich gelohnt: Die Aussicht über Rom war wirklich schön! Oben wurde noch ein wenig verweilt, und dann wurden noch die wirklich sehr beeindruckende Kirche besichtigt und im Anschluss die Papst-Katakomben besucht. Manche sind dann zum Hotel zurück gewandert oder in dem Postkartenshop vom Vatikan verweilt.

Währenddessen durfte die zweite Gruppe erst einmal ausschlafen und danach ausgiebiges Shopping in Rom genießen und die vielen Nebengässchen betrachten.

Zwischen 12 und halb 1 vereinigte sich schlussendlich die ganze Gruppe wieder beim Pizzaessen.

Nach einer Mittagsrast bis um viertel nach 4 machten sich alle bis auf vier Personen auf den Weg zum Petersplatz, zur Papstaudienz.

Und es ging zu! Nein, das ist noch gar keine Beschreibung. Vor den Sicherheitskontrollen zwischen den Säulen wurde von hinten und vorne gepresst. Man hat sich gefühlt wie Sardinen in der Dose. Wortwörtlich. Sogar mit Flüssigkeit: Der Schweiß rann in Bächen.

Aber nichtsdestotrotz war eine relativ schöne Atmosphäre, weil Lieder gesungen wurden.

Als ein Teil sich dann endlich durch die Schleusen gequetscht hatte, beschlossen jedoch die werten Sicherheitsmänner des Vatikans, die Schleusen zu schließen, weil das Gequetschte etwas eskaliert ist.

Diejenigen, die es geschafft hatten, konnten tatsächlich einen kurzen Blick auf den Papst erhaschen – aber nur als weißen Punkt in einer Menge von 11.000 Ministranten oder auf dem Bildschirm. Aber besser das als nichts – und gelohnt hat es sich auf jeden Fall, denn die Atmosphäre hatte echt etwas an sich. Diese Gruppe ging danach zum größten Teil zum Hotel zurück, ein ganzer Tag in der Sonne ist nämlich nebenbei echt anstrengend, oder noch zum Hard Rock Cafe und dann zum Hotel.

Diejenigen, die leider nicht mehr zur Audienz konnten, batzten sich erstmal durch die anstehende Menge zurĂĽck und beschlossen, die EngelsbrĂĽcke mit denen zu besichtigen, die noch Lust hatten. Der Rest ging einfach schonmal zum Hotel zurĂĽck.

Das war unser Tag 3!

Tag 2

An diesem Morgen durften wir alle erstmal etwas länger schlafen und uns dann um 9 Uhr gemütlich zum Frühstück begeben, denn wir haben uns erst um 10 Uhr getroffen, um uns auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Station zu machen.

Von dort aus fuhren wir wie gesagt mit der rappelvollen U-Bahn zu einer Haltestelle, von der aus es nicht weit zum Kolosseum war. Wir schlenderten also gemĂĽtlich durch einen Park, von dem aus man das Kolosseum schon sehen konnte, und machten dort aufgrund der Hitze eine kleine Pause. (Meine Zimmergenossin und ich konnten leider nicht den Namen des Parkes eruieren.)

Danach liefen wir gemĂĽtlich den Weg zum riesigen, wirklich sehr eindrucksvollen Kolosseum runter, wo wir ein wenig verweilten, um viele Bilder zu machen und uns einen Eindruck zu verschaffen.

Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass uns alle das Kolosseum trotz der 40 Grad Hitze sehr beindruckt hat.

Weil es eben so unerträglich heiß war, durften wir nicht weit weg von dem Forum Romanum, über das uns übrigens zuvor unsere ganzen Lateinschüler informiert hatten, unter Pinienbäumen um 14.00 Uhr Mittagspause machen. Von dort aus war es nicht weit bis zum nächsten Supermarkt oder Pizzastand, also aßen dort die meisten zu Mittag.

Um 14.30 hatten die Leiter eigentlich geplant, mit allen noch den Trevi-Brunnen, die Spanische Treppe und das Pantheon (epische Kirche mit Loch in der Kuppel) zu besichtigen, aber einige hatten aufgrund der groĂźen Hitze keine Lust mehr und wollten ins Hotel.

Also haben wir uns aufgeteilt, die einen sind zurück ins Hotel gefahren, um zu rasten, die andere Hälfte ist über den Trevi-Brunnen weiter zur Spanischen Treppe marschiert, wo wir dann auch auf Pfarrer Guido Seidenberger, der voher noch mit einem erkrankten Ministranten im Krankenhaus war, gestoßen sind. Er hat uns erfreulicherweise ein paar informelle Dinge über die Spanische Treppe, den Trevi-Brunnen sowie dann über die Piazza Navona, die wir Pilger danach besucht haben, erzählt.

Nach einer Eisstärkung besichtigten wir noch das (oder den?) Pantheon und statteten danach noch den Schwestern in der deutschen Kirche einen Besuch ab, von denen wir einen neuen Button für unser Pilgerarmband bekamen.

Als wir alle wieder vollzählig waren (das mit der Vollständigkeit ist ein bisschen schwierig, bei 54 Leuten), konnten wir endlich mit dem Bus zu den anderen zurück ins Hotel fahren.

Aber das mit dem Busfahren war auch so eine Sache. Die ersten zwei Busse, die wir hätten nehmen können, waren so voll, dass wir Pilger mit den nun schmerzenden Füßen vom ganzen Laufen auf den nächsten warten mussten, in den wir uns gerade noch so reinquetschen konnten.

Im Hotel angekommen (es war so ca. 5 Uhr) hatten wir Freizeit bis um 8 Uhr.

Um 8 Uhr (eher halb 9 – an der Pünktlichkeit arbeiten wir noch) machten wir noch einen 20-minütigen Abendspaziergang auf einen der vielen (ursprünglich sieben) Hügel Roms. Dort picknickten wir und ließen den Tag schön ausklingen, bevor wir schlussendlich um halb 10 zurück ins Hotel wanderten.

Erste EindrĂĽcke von Rom

Sonntag, 29.7.2018, 21:35 Uhr

Gestern Abend, nach einem sehr schönen Aussendungsgottesdienst um 22 Uhr, ging es endlich pünktlich um 23 Uhr mit dem Bus los nach Rom!

Nach dieser Horrorfahrt (o.k., nein, so schlimm war’s gar nicht … die zwei Busfahrer fuhren sehr vorsichtig und gut … aber seien wie mal ehrlich: ellenlange Busfahrten sind nie schön!) kamen wir um halb 11 vormittags an unserem Viersternehotel in Rom an. Da die Zimmer leider noch nicht bezugsbereit waren, stellten wir unser Gepäck in das Foyer des (übrigens sehr edlen) Hotels und spazierten in Richtung Vatikan. Dort konnten wir einen kurzen Blick auf die Deutschen Gräber werfen, die von suspekt angezogenen Männern der Schweizer Garde strengstens bewacht wurden. (a/n: Ganz ehrlich, ich würde diesen Job nicht machen wollen … bei stolzen 37 Grad in langen Uniformen in der Sonne stehen und aufpassen, dass keiner dumme Sachen anstellt … das wäre definitiv nichts für mich.)

Naja, auf jeden Fall konnten wir dann durch die Säulen des Petersdoms luren und den Papst beobachten, wie er aus seinem Fenster, das mit einer roten Fahne gekennzeichnet war, ein Mittagsgebet sprach (ich hoffe mal, es war ein Mittagsgebet, ich konnte ihn nämlich nicht verstehen, er sprach nämlich Italienisch oder Kirchenlatein, und ich lerne nur das normale Latein in der Schule und Italienisch gar nicht).

Danach lief die ganze Horde um 1 zu einem Restaurant. Es gab die typische italienische Nudelspeise Cannelloni zur Vorspeise und gebratene Kartoffeln mit (ja, das liest du jetzt nicht falsch) Schweinsbraten ohne Kruste. Keine Ahnung, wie man das nennt, aber einigen kam es seltsam vor in dem Land Italien, das eher fĂĽr Pizza und Pasta bekannt ist, erstmal ein typisch bayrisches Schweinefleisch serviert zu bekommen.

Nach der Eis-Nachspeise durften wir endlich zurück ins Hotel, erfahren, mit wem wir ins Zimmer kommen, dann final die Zimmer beziehen und erstmal bis um 16.45 Uhr tun, was man auch immer tun wollte.

Um 16.45 Uhr (o.k., ein bissele später wurde es dann schon) machten wir uns mit der U-Bahn auf in die Lateranbasilika, um dort mit seeeeeehr vielen anderen Ministrantenpilgern einen gemeinsamen Gottesdienst zu feiern. Da alle Teilnehmer der Rom-Wallfahrt das gleiche Kirchenliederbüchlein haben, wurde es bei den ganzen Liedern im Gottesdienst ganz schön laut. Die Basilika ist übrigens seeehr schön, mit Gold und Schnitzereien und Gemälden und und und verziert … man kann sich gar nicht daran satt sehen! Sie ist definitiv ein Besuch wert.

Im Anschluss durften wir hungrige Ministranten uns in Vierergruppen auf den Weg zu einem Restaurant oder Fast-Food-Imbiss unserer Wahl machen und dann alleine den Weg „nach Hause“ finden.

Kofferpacken ist angesagt!

So, ab jetzt ist Kofferpacken angesagt!
Der Countdown läuft: Morgen Abend, nach dem Liachtlfest und dem Aussendungsgottesdienst um 22 Uhr geht es am Feuerwehrhaus Vogtareuth mit einem Bus los nach Rom.
Noch zwei nĂĽtzliche Dinge, die ihr vielleicht noch einpacken solltet:

  • Ein kleines Fernglas, um auch wirklich alles und vor allem weiter weg gelegene Dinge gut im Blick zu haben.
  • Einen kleinen Spiegel, um Gemälde an Decken zu betrachten, denn immerzu nach oben schauen zu mĂĽssen, kann auf Dauer ganz schön anstrengend sein …

In diesem Sinne: eine gute letzte Nacht im eigenen Bett!